Das Damengambit : Roman

Tevis, Walter, 2021
3 Sterne
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-257-07161-0
Verfasser Tevis, Walter Wikipedia
Beteiligte Personen Meier, Gerhard [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Paris, Amerika, Mädchen, New York, Film, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, USA, Spiel, Waisenkind, Emanzipation, Jahrhundert, Schauspielerin, Mexiko, Alkoholismus, Moskau, Amerikanische Literatur, Genie, Bestseller, Serie, Kalter Krieg, Obsession, 50er Jahre, Glamour, Alkohol, 60er Jahre, Las Vegas, TV, Comin
Verlag Diogenes
Ort Zürich
Jahr 2021
Umfang 416 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Walter Tevis
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung

A Netflix Original Series

Das Damengambit The Queen's Gambit / von Walter Tevis


Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und Selbstzerstörung. Denn für Beth steht viel mehr auf dem Spiel als Sieg und Niederlage.


Walter Tevis (1928–1984) studierte nach seinem Militärdienst im Zweiten Weltkrieg Literatur an der University of Kentucky und arbeitete lange Jahre als Lehrer und Universitätsdozent, ehe er freier Schriftsteller wurde. Er ist der Autor von sechs Romanen, von denen mehrere hochkarätig verfilmt wurden (›Die Haie der Großstadt‹ mit Paul Newman, ›Die Farbe des Geldes‹ mit Tom Cruise, ›Der Mann, der vom Himmel fiel‹ mit David Bowie). Nach dem weltweiten Erfolg der Netflix-Serie ›Das Damengambit‹ mit Anya Taylor-Joy wird sein Werk wiederentdeckt.


Rezension: Belletristik-Couch.de
Mitreißend und berührend
Buch-Rezension von André C. Schmechta Jun 2021

Nach dem Tod ihrer Mutter bleibt der vierjährigen Beth Harmon nur die Unterbringung in einem Waisenhaus. Strenge Regeln und Beruhigungsmittel bestimmen fortan ihren Alltag. Erst als sie den etwas störrischen Hausmeister Mr. Shaibel kennenlernt, soll ihr Leben eine entscheidende Wendung nehmen ...

„Ihr Verstand leuchtete, und ihre Seele sang im süßen Takt der Schachzüge“
Im Keller des Hauses spielt Mr. Shaibel Schach - allein. Als Beth ihn einmal dabei beobachtet, ist sie sofort fasziniert. Sie möchte das Spiel unbedingt lernen. Nach anfänglichem Zögern willigt Shaibel ein. Er ahnt nicht, welch unglaubliches Talent in dem jungen Mädchen schlummert. Beth lernt schnell und es dauert nicht lange, bis Mr. Shaibel gegen sie chancenlos ist. Es beginnt ein steter, doch keineswegs unbeschwerlicher Aufstieg zu einer professionellen Schachspielerin.

Das Damengambit erschien bereits Anfang der 80er Jahre. Der immense Erfolg der gleichnamigen Netflix-Serie verhilft dem Roman nun zu neuer Aufmerksamkeit. Dabei ist dies nicht die erste Verfilmung eines Buches von Walter Tevis: Der Mann, der vom Himmel fiel (mit David Bowie), Haie der Großstadt und Die Farbe des Geldes (beide mit Paul Newman) basieren ebenfalls auf Romanen des 1984 im Alter von 56 Jahren verstorbenen amerikanischen Schriftstellers.

„Seit Jahren flirtete sie mit dem Alkohol. Es war Zeit, die Beziehung zu vertiefen.“
Erzählt wird aus der Perspektive von Beth Harmon. Sofort wird klar, dass Beth kein gewöhnliches Mädchen ihres Alters ist und etwas Besonderes an sich hat. Mit ihrem eigenwilligen Charakter und den besonderen Lebensumständen nimmt sie den Leser von der ersten Seite gefangen. Beth wirkt stets fehl am Platz in einer Welt, in der sie nun alleine zurechtkommen muss. Enge Beziehungen zu ihren Mitmenschen kann sie nur schwerlich aufbauen. Nur das Schachspiel gibt ihr Halt, Sicherheit und Lebensmut. Angetrieben vom Ehrgeiz, internationaler Profi zu werden, geht sie unbeirrt ihren eigenen Weg. Immer mehr Erfolge stellen sich ein - doch es soll auch immer wieder Rückschläge geben. Denn von den Beruhigungsmitteln kommt sie nicht ganz los; und auch der Alkohol setzt ihr bald zu. So erleben wir als Leser ein ums andere Mal ein Wechselbad der Gefühle.

Tevis erzählt geradlinig und kompakt. Er schweift nicht ab, schmückt Passagen nie unnötig aus. Und doch gelingt ihm ein unglaublich lebendiger Roman voller Emotionalität und einer durchweg dichten Atmosphäre. Natürlich steht seine Hauptfigur im Vordergrund. Doch gesellen sich viele weitere markante und greifbare Figuren hinzu, die Beth auf ihrem Lebensweg begleiten.

Und dann ist da natürlich das Schachspiel. Tevis - früher selber aktiver Spieler - schafft es erstaunlich gut, viele informative Details und taktische Überlegungen von Beth auch über längere Passagen kurzweilig und spannend in die Geschichte einzuarbeiten. Wenn sich das konzentrierte Spiel der Kontrahenten auf dem Brett entfaltet, braucht es daher nicht unbedingt Schachkenntnisse, um hier der besonderen Faszination zu erliegen.

Fazit
Walter Tevis hat einen mitreißenden und berührenden Mix aus Sozialdrama, Coming-of-Age-Geschichte und fiktivem Sportlerportrait entworfen. Das Damengambit fesselt auch heute noch von Beginn an und lässt den Leser - Seite um Seite, Zug um Zug - mit einer faszinierenden und einnehmenden Hauptfigur mitfiebern, -leiden, -freuen, -trauern und -jubeln. Unbedingt lesenswert!
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
17794 DR.E, Tev

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