Die Stunde der Wut : Thriller

Eckert, Horst, 2021
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-453-44103-3
Verfasser Eckert, Horst Wikipedia
Systematik DR.D - Kriminalromane, Thriller, Agentenromane
Schlagworte Krimis, Thriller, Spionage, Fiktionale Darstellung, Geheimdienst, Rechtsradikalismus, NSU, Verfassungsschutz, Neonazis, AfD, V-Mann, Melia Adan / Melia Khalid, Vincent Veih, Hate Speech
Verlag Wilhelm Heyne Verlag
Ort München
Jahr 2021
Umfang 445 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 2. Auflage, Originalausgabe
Reihe Ein Fall für Melia und Vincent-Reihe
Reihenvermerk Band 2
Sprache deutsch
Verfasserangabe Horst Eckert
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Die Stunde der Wut : Thriller / von Horst Eckert



Den Reichtum der einen bezahlen die anderen. Manchmal mit dem Leben.



Mit Immobiliendeals wurde Hartmut Osterkamp reich. Kompromisslos baut er sein Imperium aus. Ihm ist jedes Mittel recht.
Kriminalrätin Melia Adan ist überzeugt, dass Neonazis auf einer Osterkamp-Baustelle die Leiche einer ehemaligen Kollegin verschwinden ließen. Noch hat sie keinen Beweis. Aber schon bald gefährliche Feinde.
Hauptkommissar Vincent Veih hat es mit dem Mord an der Tochter eines Psychiaters zu tun. Was zuerst wie eine Beziehungstat aussieht, führt Vincent auf ein Schlachtfeld von Gier, Korruption, politischen Intrigen und blanker Wut.

Rezension: Krimicouch.de, Andreas Kurth, Juni 2021
Drogen-Dealer, korrupte Bullen und immer wieder der rechte Abschaum
Buch-Rezension von Andreas Kurth Jun 2021

Die Geschichte mit Melia Adan und Vincent Che Veih geht also weiter. Sie ist mittlerweile Kriminalrätin und leitet die Kriminalinspektion 1 - Gewaltverbrechen - im Düsseldorfer Polizeipräsidium. Erster Kriminalhauptkommissar Veih leitet das Kriminalkommissariat 11 - Tötungsdelikte. Während Veih den rätselhaften Mord an einer jungen Frau aufklären soll, ermittelt Adan immer noch zum Schicksal der verschwundenen Kollegin Solveigh Fischer vom Verfassungsschutz, wo sie früher gearbeitet hat.

Der Vater des Mordopfers, ein zwielichtiger Psychiater, ist gleichzeitig Drogendealer mit Verbindungen zur Polizei und zur organisierten Kriminalität. Bei diesen Hintergründen sind die Leser den Ermittlern schnell um einiges voraus, weil Horst Eckert nicht nur ein breites und illustres Personal-Tableau aufstellt, sondern seine rasante Geschichte auch wieder aus vielen Perspektiven erzählt.

Da ist Vincent Veih, mit seiner großen Erfahrung; anerkannt und beliebt bei Kollegen und Untergebenen, routiniert - aber mit einer großen Schwäche: und das ist seine Mutter Brigitte Veih, ehemaliges Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF), und auch jetzt wieder mit jungen Leuten unterwegs, die subversive Aktionen jenseits der Gesetze unternehmen.

Melia Adan ist vom Verfassungsschutz in die Polizeidirektion Düsseldorf gewechselt und jetzt die Chefin von Veih. Der hätte auch längst weiter Karriere machen können, verweigert sich aber einer Beförderung, weil er dann vermutlich kaum noch selbst ermitteln könnte. Beide stoßen während ihrer aktuellen Recherchen auf menschliche Abgründe, Korruption und Gier, und finden so schließlich auch eine Verbindung zwischen ihren Fällen; insbesondere deshalb, weil eine Kollegin aus den Führungsrängen der Polizei in ihren Fokus gerät.

“ 'Tu nicht so, Tessa. Ich war dabei, als Klara dich anrief und dir von der verschwundenen Verfassungsschutzbeamtin erzählt hat. Ihr habt euch für den nächsten Morgen verabredet, und dann war Klara tot. Ich zähle bloß eins und eins zusammen.'

'Als ich hinkam, war schon die Polizei da.'

'Ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann. Was hast du mit der verschwundenen Frau zu tun?'

'Gar nichts. Was du konstruierst, ist völlig absurd.'

'Schwörst du mir das?'

'Ich schwöre.' "

Die Stunde der Wut ist ein typisches Buch von Horst Eckert. Seine Erzählung entwickelt von Beginn an einen großen Sog, und mit seinen zwei zentralen Protagonisten hat er einen echten Glücksgriff getan. Vincent Veih ist dem Leser schon aus einigen Büchern bekannt, Melia Adan passt als neue Figur hervorragend dazu. Die beiden haben unterschiedliche Ansätze und Schwerpunkte in ihrer Arbeit, aber beide haben ein großes Handicap: ihre Mütter.

Während Melias Vater ein hochrangiger deutscher Politiker ist, stammt ihre Mutter aus Afrika. Ihre Hautfarbe führt dazu, dass sie bessere Leistungen als ihre männlichen Kollegen bringen muss und ständig mit Vorurteilen zu kämpfen hat.

Vincent leidet unter der Haltung seiner Mutter Brigitte, die nach wie vor die Polizei für einen staatlichen Repressionsapparat hält. In der Behörde ist bekannt, was es mit seiner Terroristen-Mutter auf sich hat, was ihm die Arbeit natürlich nicht leichter macht.

In Dauerschleife spielte sich der Film in seinem Kopf ab.

Der Blick des Dealers, der ihn ansah, bevor er schoss.

"Der Knall und der hässliche Fleck an der Wand.

Rohrschach in Rot.

Zur Stunde vernahm der Kommissariatsleiter die Kurdin, die für Dr. Dorau das Drogengeld gewaschen hatte. Eine große Runde, wie Timo mitbekommen hatte. Auch Oberstaatsanwalt Kilian und die farbige Chefin der Kriminalinspektion eins waren in Veihs Zimmer geeilt. Und schließlich war ein Anwalt samt Assistentin aufgekreuzt.

Wird die Wirtin Tessa belasten?

Was mit dem Mord an einer 19-Jährigen begonnen hatte, riss ständig weitere Abgründe auf. Mutmaßliche Vorteilsnahme und Strafvereitelung im Amt. Und zwei weitere Tote. Die Behörde würde danach nicht mehr dieselbe sein."

Die Ermittlungen gestalten sich nicht nur schwierig, sondern auch überaus gefährlich. Es dauert einige Zeit, bis die Handlungsstränge und das Personal sortiert sind; die Aufmerksamkeit des Lesers ist ständig gefordert. Der Autor nimmt Bezug auf einen alten Fall, es geht wieder um rechte Seilschaften.

Durch einen zweiten Mord wird noch mehr Tempo aufgenommen. Wieder einmal, wie so oft bei den Thrillern von Horst Eckert, tun sich wahre menschliche Abgründe auf. Und es gibt wieder einige knallige Überraschungen - unter anderem werden scheinbar wichtige Figuren aus dem Spiel genommen.

Fazit
Horst Eckert schafft es immer wieder, seine Leser zu überraschen - das ist eines der Qualitätsmerkmale seiner Polit-Thriller. Die ziemlich kurzen Kapitel, verbunden mit ständigen Perspektiv-Wechseln, sorgen für ungemein hohes Tempo. Die Dynamik und das überaus interessante Meta-Thema mit der nach wie vor schwelenden rechtsradikalen Verschwörung sorgen für große Spannung. Zudem ist es eine schlaue Idee von Horst Eckert, dem sympathischen Vincent Che Veih mit Melia Adan eine neue Protagonistin zur Seite zu stellen, die ihm durchaus das Wasser reichen kann. Wie immer bei Eckert Kopf-Kino der besten Art - spannend, unterhaltsam und auch noch nachdenklich machend.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
17738 DR.D, Eck

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