Extra Garn : eine Geschichte

Barnett, Mac, 2013
Antolin Klasse: 2 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7725-2688-6
Verfasser Barnett, Mac Wikipedia
Beteiligte Personen Klassen, Jon [Ill.] Wikipedia
Beteiligte Personen Lin, Susanne [Übers.] Wikipedia
Systematik JD.E - Bilderbuchgeschichten, erzählerische Bilderbücher
Schlagworte Bilderbuch, Mädchen, Erzählerische Bilderbücher, Wunder, Wolle, Buntheit, Stricken, Garn, Jon Klassen, Urban Knitters
Verlag Verl. Freies Geistesleben
Ort Stuttgart
Jahr 2013
Umfang 37 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Illustrationsang überw. Ill.
Annotation Was ist nur los im kleinen Dorf von Annabelle? Alles ist grau und trist und trübe. Bis zu jenem Tag, an demsie eine Box findet, die nicht nur ihr Leben bunter und fröhlicher macht. Nicht enden wollendes Garn enthält die geheimnisvolle Box in allen nur erdenklichen Farben. Und so beginnt Annabelle strickend sich selbst,ihren Hund, die Dorfbewohner, die Häuser – einfach alles mit buntem Glück zu umgarnen. Das Leben fängt an, seine farbenfrohe Seite zu zeigen. Bis zu jenem Tag, an dem ein mürrischer Herzog sich der Boxbemächtigt. Doch nicht nur er erfährt: Man findet nichts, wenn man nicht mit dem Herzen sucht …


Quelle: 1000 und 1 Buch, Franz Lettner
Eingriffe in den öffentlichen Raum mittels Stricknadeln und weicher Materialien sind seit Mitte der 2000er Jahre weltweit unter dem Namen Urban oder Guerilla Knitting bekannt. Sie dienen der Verschönerung der Städte oder dem Ausdruck eines politischen Statements. Mac Barnetts „Extra Garn“ kann durchaus in diesem Zusammenhang gelesen werden, haben doch Buch wie Streetart-Bewegung etwas Märchenhaftes: Annabelle findet eine Kiste mit nie ausgehendem Garn und bestrickt ihr winterlich graubraunes Dorf samt Mensch und Tier in bunten Farben. Bis ein böser Herzog kommt und sich die kleine Kiste kraft seiner Macht einverleibt. Aber der gute Zauber versagt sich ihm, kein buntes Fädchen kommt mehr raus …

Jon Klassen (siehe Besprechung oben) arbeitet zwar auch bei fremden Texten wie hier oder auch schon in Ted Koosers „Das Haus in den Bäumen“ mit seiner Lieblingsfarbe Braun und viel Weißraum, passt sich aber in seinen Illustrationen dem Ton der jeweiligen Texte an: märchenhaft bei Barnett, ökolyrisch bei Kooser – still bei beiden. Dafür fehlen Ironie und schwarzer Humor, für die in Klassens eigenen Büchern neben Text und Bild vor allem auch deren Beziehung zueinander verantwortlich ist. Dafür wird einem hier – so bezaubernd zart bestrickt – warm ums Herz.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Bettina Huber
Das Glück liegt in dir selbst! (ab 3) (JD)

Das Leben ist trist und grau, bis Annabelle eines Tages eine kleine Truhe mit buntem Strickgarn findet. Sie strickt sich einen Pullover, dann einen für ihren Hund, ihre Mitschüler, ihren Lehrer, ihre Eltern, bis sie schlicht alle und alles in ihrer Umgebung mit Pullovern ausstattet. Doch eines Tages kommt ein böser Herzog und stiehlt Annabelles Truhe, weil er sie um ihr unendliches Garn beneidet. Aber als er die Truhe öffnet, ist sie leer. Böse wirft er sie ins Meer, um sie zu vernichten. Auf wundersame Weise kehrt sie jedoch zu Annabelle zurück und, siehe da, sie ist voll mit dem unendlichen Strickgarn.

Diese kleine, feine Geschichte erinnert daran, das Glück nicht in äußeren Dingen zu suchen, weil man es nur in sich selber finden kann. Und wer das Glück in sich entdeckt hat, der wird seine Umwelt anders wahrnehmen, wird sich selbst und seine Umgebung verändern, weil Glück bekanntlich wächst, wenn man es teilt. Die unaufdringliche Illustration von Jon Klassen verwendet den Kontrast aus Grautönen und Farben, um das Fehlen bzw. Gefühl von Glück darzustellen. Derart versinnbildlicht er auch die Kernbotschaft: Glück ist kein Besitz, sondern eine Haltung, die einem niemand wegnehmen kann. Ein besinnliches Bilderbuch, hervorragend geeignet für die stillste Zeit im Jahr!


Quelle: STUBE
„Urban Knitting“ nun auch im Bilderbuch! Was im ersten Moment wie die Überstrapazierung eines Do-It-Yourself Trends klingt, erweist sich bei der Lektüre des

modernen Märchentextes als durchaus geglückt: Annabelle strickt, "was das Zeug hält." Vorerst nur Pullover für sich selbst und ihr unmittelbares Umfeld. Doch das

wunderbar-vielfarbige Wollknäuel nimmt kein Ende, immer mehr Wolle quillt aus der kleinen Truhe. "Und so strickte Annabelle Pullover für Dinge, die eigentlich keine Pullover trugen:" Tiere, Requisiten und Gebäude der graubraunen Kulisse werden bunt, sobald sie in das multikolorierte Extragarn gekleidet sind … Jon Klassen setzt in seinem markant reduzierten Stil diesmal auf farbige Kontraste und empfindet das modische Strickmuster mit elegantem Pinseldruck nach.

*STUBE*

Gnade kann im katholischen Verständnis nur gewährt werden. Sie entspringt der Liebe Gottes, der damit die zweckfreie Liebe des Menschen zurückgibt. Wenn also in diesem Bilderbuch „eine kleine Truhe voll mit Wollgarn“ im Mittelpunkt steht, die ebendiese Wolle nur freigibt, wenn damit in einem Akt der Nächstenliebe agiert wird, dann lässt sich dieses Kästchen als Symbol der Gnade lesen. Verpackt ist dieser Symbolgehalt in einer ebenso schlichten wie liebenswerten Bilderbuchgeschichte. Und „verpackt“ ist wortwörtlich gemeint, denn schon mit dem ersten Umblättern zeigt sich die Welt in bunt verstrickte Wolle gehüllt: Annabell hat die angesprochene Truhe gefunden und ganz Kind ihrer Zeit verbringt sie ihre Zeit von da an im Dienst des Urban Knitting. Sie selbst und ihr Hündchen sind rasch eingekleidet, doch vor ihrem eigenen (metaphorischen) Gartentor wartet eine ganze Schulklasse, ja ein ganzes Dorf darauf, bestrickt zu werden. Jon Klassen setzt die Grau-Braune Welt dieses Dorfes in geometrische Bildblöcke, deutet Raum nur an, wenn Annabell durch das Weiß des Bildraumes spaziert und das trostlose farbliche Einerlei zur Vielfalt wandelt. Und schon beginnen die kleinen Woll-Pinsel-Abdrücke Herrn Müller und Frau Meier einzuhüllen, dem sportiven Herrn Pflaume (der nie Hosen trug) den Kopf zu bedecken und auch Hund und Katz ein ansehnliches Outfit zu verpassen. Und noch immer ist die Truhe nicht leer und Annabells Wunsch, alle mit ihrer Liebe einzuwickeln, wird zum Guerilla Knitting: Der öffentliche Raum wird sichtbar Annabels wortwörtlich umfassenden Bemühungen unterstellt. Ganz und gar märchenhaft klingt also die Geschichte vom Garn, das niemals endet; und wie im Märchen üblich, lässt auch der Gegenspieler nicht lange auf sich warten, der der holden Maid und ihrer Zaubergabe Böses will. Ein Erzherzog mit Vorliebe für Kleidung tritt auf und ganz dem 21. Jahrhundert entsprechend, wirft er beträchtliche finanzielle Angebote in die Waagschale. Doch das Garn lässt sich ebenso wenig wie Liebe kaufen; Annabelle lehnt ab. Für das nun folgende, finstere Zwischenspiel wechselt Jon Klassen seine Bildästhetik. Die Doppelseiten, in denen der Erzherzog das Garn in der Nacht stehlen und auf seine Burg bringen lässt, sind auf dunklem Papier gearbeitet, wirken düster und geheimnisvoll wie der Erzherzog selbst. Als dieser die Truhe endlich in Händen hält und – zum Klang seiner Lieblingsschallplatte – öffnet, passiert Schauerliches: Die Truhe ist leer. Wutentbrannt wird sie aus dem Burgfenster geschleudert und ein Fluch fliegt gleich hinterher: „Kleines Mädchen, ich verfluche dich mit dem Fluch meiner Familie – nie wieder wirst du glücklich sein!“ Annabel jedoch, die die Truhe letztlich wieder aus dem Dorfteich fischt, ist reinen Herzens. Sie ist das Kind an sich, das Kind, dem ein göttlicher Kern innewohnt; das Kind, das zu geben vermag: Liebe, Aufmerksamkeit, Glück – und Wolle. Es zeigt sich also rasch: Fluch hin oder her, Annabell ist dennoch glücklich, und schon verzweigen sich die umstrickten Baumzweige in alle Richtungen …

Religion im Kinderbuch

*STUBE* Heidi Lexe


Quelle: Unsere Kinder, Gabi Herland
Trist und grau ist sie, die Welt von Annabelle. Und sie wäre es wohl auch geblieben, hätte Annabelle nicht eines Tages eine kleine Truhe mit Wollgarn gefunden. Aus bunten Fäden stri d40 ckt sie sich zu Hause einen Pullover. Das Garn jedoch wird nicht weniger, so bekommen Hund und Katz einen Pullover, der Nachbar eine bunte Mütze und der Herr Lehrer samt Klasse wird mit bunten Strickoberteilen ausgestattet. Aber das Garn wird nicht weniger. So bestrickt Annabelle die Äste der Bäume, die Dächer der Häuser und die Schornsteine der Fabrik. Die Welt wird plötzlich bunt und kuschelig.

Der Erzherzog aber, dem es nicht in den Kram passt, dass sich seine Untertanen wohlig zurücklehnen, will Annabelle das Garnkästchen abkaufen. Da das Mädchen das großzügige Angebot ablehnt, beschließt der Fürst, die Truhe stehlen zu lassen. Als sie aber bei Hof geöffnet wird, ist sie leer. Kein bunter Faden weit und breit. Ein nicht erfüllter Fluch des Herzogs und ein freudig buntstrickendes Ende warten auf den Leser.

Faszinierend an diesem Bilderbuch sind vor allem die Illustrationen. Sie sind geradezu "bestrickend". Gedruckte Strickmuster beleben die Schwarz-Weiß-Abbildungen. Wollfäden spinnen sich von Seite zu Seite und spannen den roten Faden durch die Geschichte. Das Bilderbuch eignet sich ausgezeichnet zum Weiterspinnen mit Worten, Luftmaschen oder "Stricklieseln".
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
17615 JD.E, Bar

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