Aus der Welt : Roman

Knausgård, Karl Ove, 2020
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-630-87437-1
Verfasser Knausgård, Karl Ove Wikipedia
Beteiligte Personen Berf, Paul [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Erzählende Literatur, Lehrer, Entwicklungsroman, Nordnorwegen, Debüt, Weihnachtsgeschenk, Preisgekrönter Autor, Kritikererfolg
Verlag Luchterhand
Ort München
Jahr 2020
Umfang 928 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage Deutsche Erstausgabe
Sprache deutsch
Verfasserangabe Karl Ove Knausgård
Fußnote Norwegischer Kritikerpreis 1998
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Aus der Welt : Roman Ute av verden / von Karl Ove Knausgard


Hoch oben im Norden Norwegens spielt diese Geschichte, kurz vor der Jahrtausendwende. Der junge Henrik Vpeiankel arbeitet hier als Aushilfslehrer, es geht ihm gut. Bis ihm eines Tages klar wird, dass er sich verliebt hat. In eine seiner Schülerinnen. Eine eigentlich unmögliche Liebesgeschichte. Doch das ist nur der Anfang. Aus der Welt ist auch ein Bildungsroman, die Geschichte einer Kindheit und Jugend im Norwegen der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, in einer Familie und einer Welt, in der Scham und Schuldgefühle zu den stärksten Triebfedern überhaupt gehören. Es ist das ambitionierte Debüt eines jungen Schriftstellers, ein grausames und infames Monument über das männliche Schamgefühl, aber auch eine überbordende literarische Feier von Übermut und Untergang.


Pressestimmen
»So verstörend wie packend. Letzteres liegt am Rhythmus von Knausgårds Sprache, die widersprüchliche Emotionen und unzählige Nuancen in sich birgt und immer in Bewegung bleibt.«, Martina Läubli / NZZ am Sonntag

»Schon in diesem Debüt legt sich Knausgård keine Zügel an, es ist undiszipliniert, anmaßend. Es ist ein Monstrum. Überwältigend gut.«, Peter Urban-Halle / Berliner Zeitung

»In seinem Debütroman probiert sich Karl Ove Knausgård mit der Unbändigkeit eines Kindes aus und lässt seine spätere Meisterschaft aufblitzen.«, Tobias Wenzel / WDR 3
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Karl Ove Knausgård wurde 1968 geboren und gilt als wichtigster norwegischer Autor der Gegenwart. Die Romane seines sechsbändigen, autobiographischen Projektes wurden weltweit zur Sensation. Sie sind in über 30 Sprachen übersetzt und vielfach preisgekrönt. 2015 erhielt Karl Ove Knausgård den WELT-Literaturpreis, 2017 den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur. Er lebt mit seiner Familie in London. "Aus der Welt", 1998 in Norwegen erschienen, ist sein Debüt als Autor, das nun erstmals auf Deutsch erscheint. Der Roman wurde bei seiner Veröffentlichung in Norwegen gefeiert als eines »der wichtigsten Bücher der letzten 25 Jahre« (Dagbladet) und mit dem Norwegischen Kritikerpreis ausgezeichnet. Es war das erste Mal, dass dieser Preis einem Debütanten verliehen wurde.

Paul Berf, geboren 1963 in Frechen bei Köln, lebt nach seinem Skandinavistikstudium als freier Übersetzer in Köln. Er übertrug u. a. Henning Mankell, Kjell Westö, Aris Fioretos und Selma Lagerlöf ins Deutsche. 2005 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Schwedischen Akademie ausgezeichnet.


Ö1-Mittagsjournal vom 20.10.2020 mit Tobias Wenzel:

Knausgard und sein Debüt "Aus der Welt"
Mit seinem sechsbändigen autobiografischen Romanprojekt "Min Kamp" ist der norwegische Autor Karl Ove Knausgard weltbekannt geworden und hat einen regelrechten Knausgard-Hype ausgelöst. Schon lange wollte der Verlag auch den Debütroman aus dem Jahr 1998 auf Deutsch herausbringen. Aber der Autor hat so schnell und viel Neues geschrieben, dass das zuerst veröffentlicht werden sollte. Nun aber liegt "Aus der Welt" vor.

Karl Ove Knausgard spaziert über eine weite Wiese im Südosten Londons und erinnert sich daran, wie er mit Ende zwanzig seinen Debütroman "Aus der Welt" zu schreiben begann: „Das hat mich sehr erfüllt, aber auch zu einem großen Narzissten gemacht. Ich war verheiratet, hatte Freunde, und all das habe ich einfach beiseitegeschoben. Ich habe in der Nacht geschrieben und am Tag geschlafen. Für mich war das magisch, für meine Umgebung wahrscheinlich schrecklich."

"Es war unglaublich intensiv. Trinken, schreiben, unterrichten. Es war wie ein verdammter Roman."

Knausgard über seine Zeit als junger Aushilfslehrer.

"Der Missbrauch ist reine Erfindung"
"Aus der Welt" handelt vom Reiz, unreif zu sein, von der Sehnsucht nach der Kindheit und dem Versuch, sie in der Erinnerung wieder wachzurufen. Der 26-jährige Henrik ist an einen kleinen Ort im äußersten Norden Norwegens gezogen, um dort für ein Jahr als Aushilfslehrer zu arbeiten. Er verliebt sich in seine 13-jährige Schülerin Miriam. Die beiden schlafen miteinander, werden allerdings beobachtet. Uns so verlässt Henrik fluchtartig das Dorf und zieht ins südschwedische Kristiansand, an den Ort seiner Jugend, wo er ganz am Ende des Romans Miriam wiedersieht.

Auch Karl Ove Knausgard hat seine Jugend in Kristiansand verbracht. Und auch er war als junger Mann Aushilfslehrer in einem nordnorwegischen Dorf. Aber der Roman sei Fiktion und die Missbrauchsgeschichte reine Erfindung, beteuert der Autor nun. Wenn der Erzähler Henrik aber von seinem wütenden Vater, einem Alkoholiker, berichtet, speist sich diese Fiktion natürlich auch aus Knausgards Blick auf den eigenen Vater.

Schreibblockade nach dem Debüt
Mit seinem Debütroman wollte Knausgard seinem Vater ihre eigene Beziehung vor Augen führen, erzählt er nun beim Spaziergang in London: "Mein Vater hat das Manuskript nie gelesen. Aber mein Bruder hat es gelesen und gesagt: 'Unser Vater wird dich verklagen.' Aber dann ist er gestorben, ohne es gelesen zu haben."

Deshalb konnte Knausgard seinen Durchbruch als Autor nicht genießen, hatte eine jahrelange Schreibblockade. "Aus der Welt", über 900 Seiten lang im Deutschen, ist das maßlose Debüt eines Autors, der sich alle erdenklichen literarischen Freiheiten herausnimmt. Wie die Schilderung eines sechzig Seiten langen Traums mit einer fantastischen Welt, in der Immanuel Kant nicht etwa Philosoph, sondern Arzt und Memoiren-Autor war.

Wer weiß, vielleicht wäre Knausgard heute kein so bedeutender Schriftsteller, wenn ihm sein Lektor damals nicht erlaubt hätte, sich im Debüt auszutoben, in einer Fiktion, die von Knausgards eigener Zeit als junger Aushilfslehrer in Nordnorwegen inspiriert ist: "Es war unglaublich intensiv. Trinken, schreiben, unterrichten. Es war wie ein verdammter Roman."
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
16620 DR.E, Kna

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