Irgendwann werden wir uns alles erzählen : Roman

Krien, Daniela, 2011
3 Sterne
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-86220-019-1
Verfasser Krien, Daniela Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Deutschland, Belletristische Darstellung, Fiktionale Darstellung, Weibliche Jugend, Liebesbeziehung, Dorf, Mittleres Lebensalter, Geschichte 1990, Nachbar, Wiedervereinigung
Verlag Graf
Ort München
Jahr 2011
Umfang 234 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 2. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Daniela Krien
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Irgendwann werden wir uns alles erzählen / von Daniela Krien


Es ist Sommer, heißer, herrlicher Sommer. Der Hof ist ein Dreiseithof. Schaut man geradeaus, sieht man eingezäunte Wiesen und den Bahndamm, und hinter den Schienen, in einiger Entfernung, doch klar erkennbar: den Henner-Hof. Maria wird bald siebzehn, sie wohnt mit Johannes auf dem Hof seiner Eltern, in den Spinnenzimmern unterm Dach. Sie ist zart und verträumt, verkriecht sich lieber mit den Brüdern Karamasow als in die Schule zu gehen. Auf dem Nachbarhof lebt der vierzigjährige Henner, allein. Die Leute aus dem Dorf sind argwöhnisch: Eine Tragik, die mit seiner Vergangenheit zu tun hat, umgibt ihn; gleichzeitig ist er ein Mann, dessen charismatische Ausstrahlung Eifersucht erregt. Ein zufälliger Blick eines Tages, eine zufällige Berührung an einem andern lösen in Maria eine Sehnsucht aus, die fremd und übermächtig ist und sie daher wie von höherer Gewalt geleitet in Henners Haus und in seine Arme treibt Die sommerlichen Weizenfelder, die vom Heu und den Mückenstichen juckenden Beine, das Summen des Kühlschranks in der Küche Eine allgegenwärtige Sinnlichkeit beherrscht diesen intensiven Text, der eine ländliche, ebenso schöne wie düstere Welt entstehen lässt und einen Sog entwickelt, der bis zum dramatischen Ende alles mit sich reißt.


Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Margot Schwienbacher
Es ist der Sommer 1990, in einem Bauerndorf irgendwo an der deutsch-deutschen Grenze: Die 17-jährige Maria hat die Schule aufgegeben und ist zu ihrem Freund Johannes auf dessen elterlichen Bauernhof gezogen. Weg von ihrer ewig leidenden Mutter, weg von allem bislang Gelebten. Sie verkriecht sich im "Spinnenzimmer" unter dem Dach, liest Dostojewski, lernt von Johannes Großmutter das Kochen, dient Johannes als Modell für seine neuentdeckte Passion zum Fotografieren - und trotzdem scheint in diesem heißen Sommer, dem letzten Sommer der DDR, alles still zu stehen und seine Konturen zu verlieren. Doch dann begegnet Maria Henner, dem 40jährigen, alleinstehenden, etwas eigenbrötlerischen Pferdezüchter vom Nachbarhof - Blicke, zufällige Berührungen werden ausgetauscht. Und bald verstricken sich die beiden Menschen in eine amour fou, die ihr Leben bis in die Grundfesten erschüttert. Henners Vergangenheit birgt Düsteres, das ihn immer wieder einzuholen droht, Maria blickt einer ungewissen Zukunft entgegen - doch beide sind von einer wilden, fast gewalttätigen Sehnsucht und Begierde zueinander hingezogen.

Die Autorin hat einen sehr intensiven, sehr sinnlichen Text verfasst, der die Atmosphäre des Sommers, des Landlebens, der einfachen Alltagsgesten deutlich spürbar werden lässt und diese geschickt mit der Schilderung einer unfassbaren Liebe verknüpft. Der Roman entwickelt einen ungeheuren Sog - bis hin zum dramatischen Ende.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
16605 DR.E, Kri

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