Dreckstück

Beauvais, Clémentine, 2015
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-551-58337-6
Verfasser Beauvais, Clémentine Wikipedia
Beteiligte Personen Weppen, Annette von der [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.J - All Age, Young Adult, Dystopien, Fantasy
Schlagworte Paris, Jugendbuch, Mädchen, Jugendbücher ab 12 Jahre, Wut, Schüler, Unzufriedenheit, Misshandlung, Eskalation, Echtes Leben, Geschichte & Gesellschaft, Sinnlosigkeit
Verlag Carlsen
Ort Hamburg
Jahr 2015
Umfang 81 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Clémentine Beauvais. Aus dem Franz. von Annette von der Weppen
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Dreckstück / von Clémentine Beauvais


Dieser beklemmende, kammerspielartige Roman lässt niemanden unberührt: David, ein Junge aus gutem Hause, und seine Clique schwänzen wieder einmal die Schule, als ihnen ein kleines schwarzes Mädchen über den Weg läuft, das offenbar Läuse hat. Einfach so, aus einer Laune heraus, nehmen sie sie mit, um sie in der Wohnung eines der verwöhnten Jugendlichen zu entlausen. Doch dann läuft die Situation immer mehr aus dem Ruder. Der ganze Überdruss, die Arroganz und der aufgestaute Hass der Jugendlichen entlädt sich nun an diesem kleinen Mädchen - und niemand hat den Mut, das grausame Spiel zu beenden ...


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Imke Voigtländer
Fünf Pariser Jugendlichen läuft beim Schule schwänzen ein dunkelhäutiges Mädchen über den Weg. Aus der Zufallsbegegnung wird eine Entführung, die eskaliert. (ab 13) (JE)

Die französische Autorin zeichnet das Bild gelangweilter Jungen und Mädchen aus besseren Verhältnissen. Hier sind keine klar definierten Rassisten am Werk. Die rassistischen Sprüche und das feindliche Verhalten der Gruppe wirken eher wie der Ausdruck einer unbestimmten Wut. Gerade deswegen bleibt es bis zum Schluss schwer, eine Erklärung zu finden - auch für den Ich-Erzähler, der im Gefängnis sitzt und aus der Rückschau vom Tattag berichtet.

"Bloß, weil der Kopf deines Kumpels beim Motorrollerfahren wie eine Wassermelone am Laternenpfahl zerplatzt ist, muss man noch lange kein Kind entführen [...]" Der tödliche Unfall eines Cliquenmitglieds, der möglicherweise auf den Fehler eines dunkelhäutigen Mechanikers zurückgeht, wird nur am Rande erwähnt. Er ist wie eine Warnung vor schnellen Erklärungen oder gar Entschuldigungen in die Geschichte eingeschrieben. Am Ende lässt die Autorin den Ich-Erzähler aus dem Buch greifen: Wie sieht es mit unseren Gedanken aus? Selbstbewusst geht nur das einstige Opfer aus dieser kurzen, sprachlich leicht zugänglichen Erzählung heraus. Sehr empfehlenswert für alle Bibliotheken.


Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Brigitte Kustatscher
Eine Gruppe von fünf Jugendlichen in Paris hat gerade beschlossen, die Schule zu schwänzen, als ein kleines schwarzes Mädchen an ihnen vorbeikommt. Es wirkt verwahrlost und der Anblick der Läuse in ihrem Haar widert die Jugendlichen an. Florian packt es an seinem Schal, und ohne zu überlegen nehmen sie es mit in Gonzagues kleine Wohnung. Alle fünf Jugendlichen machen aus ihrem Hass gegenüber jedem, der nicht französisch ist, kein Geheimnis. Die kleine Elikya bekommt die Abscheu der Gruppe voll zu spüren. Mehrere Stunden lang wird sie von Anne-Laure, Gonzague und Florian gequält, gedemütigt und geschlagen. Élise und David halten sich im Hintergrund, widersprechen den drei Rädelsführern aber nicht. Um die Mittagszeit verlassen die Jugendlichen die Wohnung, nach drei Tagen wird das kleine Mädchen im Aufzug gefunden: entkräftet, aber lebend.

Die französische Autorin Clémentine Beauvais führt ihre Leser auf rund achtzig Seiten in die Abgründe menschlichen Handelns, sie zeigt fatale Gruppendynamiken auf und macht deutlich, wohin Fremdenfeindlichkeit, aber auch Mitläufertum und Ignoranz führen. Eine beeindruckend inszenierte Erzählung, die einem in ihrer Kürze und Prägnanz den Atem stocken lässt.

Ab 14 Jahren


Quelle: STUBE
"Habe ich in meinem Land etwa nicht das Recht, über die Straße zu gehen, wo ich will?" Ressentiments wie diesen folgend wird knapp und novellenartig von den Übergriffen einer Gruppe Jugendlicher auf ein farbiges Mädchen erzählt. Retrospektiv schildert Ich-Erzähler Daniel Fadesse, die in Gewalt übergeht. Die grausamen Ereignisse werden emotionslos und protokollarisch geschildert. Gerade die Tatsache, dass keine_r der Beteiligten Reue zeigt, macht das Buch zu einer emotionalen Herausforderung, in der im Lektüreprozess die Qual des Mädchens nachvollzogen (und körperlich spürbar) wird.

*STUBE*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
16076 DR.J, Bea

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