Wir tanzen nicht nach Führers Pfeife : ein Tatsachen-Thriller über die Edelweißpiraten

Zöller, Elisabeth, 2012
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Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-24024-7
Verfasser Zöller, Elisabeth Wikipedia
Systematik JE6 - Jugendromane ab 12/13
Schlagworte Jugendbuch, Jugendbücher ab 12 Jahre, Köln, Geschichte 1943, Edelweißpiraten
Verlag Hanser
Ort München
Jahr 2012
Umfang 349 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage Orig.-Ausg.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Elisabeth Zoeller
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Wir tanzen nicht nach Führers Pfeife : Ein Tatsachen-Thriller über die Edelweißpiraten / von Elisabeth Zoeller


1943, in den Trümmern Kölns: Der 17-jährige Paul ist in den Augen der Nationalsozialisten Halbjude. Als er in ein Lager gebracht werden soll, taucht er in der zerbombten Stadt unter. Auf seiner Flucht lernt er Franzi, deren Bruder und einige andere Jungen kennen, die mit der HJ nichts zu tun haben wollen. Sie treffen sich am alten Bunker, rauchen und erzählen sich Naziwitze. Manchmal verteilen sie auch Flugblätter oder planen Sabotageakte. Als einer von ihnen bei einem Überfall erschossen wird, nimmt ihr Leben eine dramatische Wende: Sie geraten ins Visier der Gestapo. Ein spannendes Jugendbuch über den Widerstand im Nationalsozialismus.


Quelle: 1000 und 1 Buch, Marlene Zöhrer
Widerstand im Dritten Reich - unweigerlich denkt man an Georg Elser, Graf von Stauffenberg oder Hans und Sophie Scholl. Doch nicht nur Erwachsene, auch Jugendliche haben sich aktiv gegen Hitler und das NS-Regime gewendet. Gleich zwei aktuelle Jugendromane greifen diese Tatsache auf und erzählen fiktive Geschichten, die an diese historische Fakten anknüpfen. Im Zentrum beider Texte stehen Jugendliche der Arbeiterklasse aus Köln Ehrenfeld, Mitglieder der Kölner Edelweißpiraten. Waren diese Jugendlichen anfangs durch ihr aufmüpfiges Verhalten besonders der HJ und dem Streifendienst ein Dorn im Auge, machten bald schon SS und Gestapo Jagd auf die Widerständischen.

Basierend darauf entspinnt Elisabeth Zöller in ihrem Roman "Wir tanzen nicht nach Führers Pfeife" eine spannungsgeladene Freundschaftsgeschichte. Der 17-jährige Halbjude Paul flieht aus dem Bergischen nach Köln, um sich der drohenden Deportation zu entziehen. Unterschlupf und Unterstützung bekommt er insbesondere von Bastian und Franzi, Angehörigen jener Edelweißpiraten. Als bei einem nächtlichen Beutezug einer von Bastians Freunden erschossen wird, spitzen sich die Ereignisse zu: Das Leben der Jugendlichen wird nun mehr von Repressionen, Gewalt, Folter, der Notwendigkeit zur Flucht und dem Kampf ums Überleben bestimmt. Auch wenn die Gründe und Motivationen von Paul und Bastian anfangs unterschiedlich sind und insbesondere Bastian eine Abneigung gegen Paul verspürt, so eint sie doch die emotionale Auflehnung gegen die Staatsmacht. Zöllers Text zoomt wechselnd an die beiden Jungen heran und entwirft so ein facettenreiches Bild der Ereignisse.

Dirk Reinhardt hingegen rückt mit dem Tagebuchroman "Edelweißpiraten" das subjektive Erleben eines Einzelnen und damit das Bedürfnis nach individueller Freiheit in das Zentrum. "Es war, als wär die Welt draußen mit den Nazis und dem Krieg und dem ganzen anderen Mist einfach nicht mehr da. Als gäb's nur noch uns. Uns und die Sterne da oben. Und als könnte uns keiner was anhaben." Uns, das sind der Tagebuchschreiber Gerle, sein bester Freund Tom und eben die Edelweißpiraten, denen sie sich angeschlossen haben. Der Wunsch den Zwängen, der Gewalt und dem Schrecken des Kriegsalltags zu entkommen, ist ihr Antrieb und Motor. Doch was anfangs als persönlich motiviertes Bedürfnis nach Freiheit und damit als unpolitischer Protest beginnt, wandelt sich bald in politischen Widerstand. In lebensgefährlichen Aktionen werden Flugblätter verteilt, Parolen an Wände gemalt, Züge sabotiert und Gefangene durch den Zaun des Straflagers mit Essen versorgt. Auch Gerle und Tom sehen sich neben den Grauen des Krieges und den Bombenangriffen auf Köln, der Gewalt, Folter und Verfolgung durch das Regime ausgesetzt. Geschickt verwebt Reinhardt diese Ereignisse der Vergangenheit mit der Erzählgegenwart: der jugendliche Tagebuchleser und Ich-Erzähler ist im Hier und Jetzt verortet und reflektiert die Dinge, die er liest. Auf diese Weise wird auch der heutige Umgang mit der Vergangenheit thematisiert.

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Felix Fuchs, 14 Jahre
Die Geschichte eines Halbjuden und der Edelweißpiraten während der NS-Zeit. (ab 13) (JE)

Paul ist ein Halbjude, dessen Vater sich widerstandslos in eines der Nazi-Konzentrationslager einliefern lässt. Eigentlich sollte Paul auch dorthin verfrachtet werden, doch er erscheint nicht und hofft, irgendwo untertauchen zu können. In Köln lernt er Franzi kennen, in die er sich verliebt und die ihm im Schrebergarten ihres Opas Unterschlupf bietet. Franzis Bruder und seine Freunde sind bei den „Edelweißpiraten“, einer Gruppe, die mithilfe von Flugblättern oder anderen Aktionen etwas gegen das Nazi-Regime unternimmt. Aber einmal läuft etwas schief und einer ihrer Freunde stirbt bei einem waghalsigen Unternehmen und sie geraten ins Visier der Gestapo. Dank eines gefälschten Ausweises kann Paul zwar endlich den Schrebergarten verlassen und bei Franzis Tante ein neues Leben anfangen, doch die Freunde müssen zusehends getrennte Wege gehen, was sie nicht davon abhält, immer wirkungsvollere, aber auch gefährlichere Aktionen zu planen.

Obwohl ich schon einige Bücher gelesen habe, die diese Zeit behandeln, erfuhr ich in diesem Tatsachenthriller sehr viele neue Dinge, wie z.B. von der Existenz der Edelweißpiraten oder von Verhörtechniken der Nazis. Außerdem fesselte mich das Buch so sehr, dass ich es in einem Zug las.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
15242 JE6, Zöl

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