Im Schatten der Wächter

Gardner, Graham, 2013
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Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7725-2251-2
Verfasser Gardner, Graham Wikipedia
Beteiligte Personen Ernst, Alexandra [Übers.] Wikipedia
Systematik JE6 - Jugendromane ab 12/13
Schlagworte Haß, Jugendbuch, Macht, Schule, Jugendbücher ab 12 Jahre, Schüler, Mobbing, Gewalttätigkeit, Folter, George Orwell, Psychoterror, Graham Gardner, Inventing Elliott, Im Schatten der Wächter
Verlag Verl. Freies Geistesleben
Ort Stuttgart
Jahr 2013
Umfang 199 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 5. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Graham Gardner. Aus dem Engl. von Alexandra Ernst
Fußnote Deutscher Jugendliteraturpreis 2005 - Jugendjury
Annotation Elliots Leben ist außer Kontrolle geraten. Wenn er es nur wieder in die Hand bekommen könnte! An seiner neuen Schule sieht er die Chance, von vornherein ein anderes Image von sich aufzubauen. Er wird einen neuen Elliot erfinden, der so kaltblütig und abgebrüht ist, dass ihn nie wieder jemand verletzen kann. Das Ergebnis übertrifft seine kühnsten Träume – bald aber auch seine schlimmsten Albträume.

Quelle: 1000 und 1 Buch, Klaus Gasperi
Die Erzählung greift das spannende Thema "Gewalt und faschistische Strukturen im Schulmilieu" auf, bleibt in ihrer sprachlichen Umsetzung jedoch langatmig und schwerfällig. (ab 14)

Ich wünschte, er würde einfach sterben. Der fünfzehnjährige Elliot erschrickt vor der Tragweite seiner Gedanken, und doch wünscht er sich den Tod seines depressiven und heruntergekommenen Vaters, ja überhaupt den Tod seiner gesamten Vergangenheit, die aus sozialer Ausgrenzung und diversen Demütigungen besteht. Der Wechsel in das altehrwürdige Holminster-Gymnasium soll den neuen Anfang ermöglichen. Doch Elliot weiß, dass er keine Chance auf einen Neuanfang hat, wenn er nicht selbst ein völlig anderer wird.

Elliot will zu den Mächtigen und Unverwundbaren gehören. Sorgsam lernt er, seine Gefühle zu verstecken und sich aus allen Konflikten herauszuhalten, wird zum opportunistischen Parteigänger der Macht. Die Maskierung wirkt mehr als ihm lieb ist: Elliot wird in den Kreis der "Wächter" berufen und zum Mitglied jener Gang, die die Schule beherrscht und aus bloßer Willkür an unbeliebten Schülern Machtspiele demonstriert. Doch je höher Elliot in der Machtspirale steigt, umso mehr wird er selbst zum Getriebenen, umso stärker gerät er in Konflikt mit seinem eigentlichen Ich. Die Freundschaft mit Luise stellt ihn letztlich vor die Entscheidung, sich zwischen Machtapparat und individueller Freiheit zu entscheiden.

In Anlehnung an George Orwells "1984" thematisiert Graham Gardner Gewalt und faschistische Strukturen im Schülermilieu. Leider gelingt es dem Autor jedoch nicht, das spannende Thema adäquat umzusetzen. Die Handlungsführung wirkt etwas gezwungen konstruiert, die handelnden Charaktere bleiben oberflächlich blass, erst gegen Ende des Buches entsteht durch Elliots Beziehungen zu den Mitschülern eine gewisse Dynamik. Insbesondere aber ruiniert die unbeholfen pseudopoetische Sprache die Glaubwürdigkeit der Hauptfigur und ringt den LeserInnen einiges an Ausdauer und Hartnäckigkeit ab: Sie fing an zu kichern. Es war ein Versprechen von Lachen und Fröhlichkeit aus dem tiefsten Innern ihres Seins.

Quelle: Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V.
Preisträger 2005 - Preis der Jugendjury

urybegründung

"Der Zweck der Verfolgung ist die Verfolgung. Der Zweck der Folter ist die Folter. Der Zweck der Macht ist die Macht."

(George Orwell, 1984)

Das ist das Motto für Richard, den Anführer der "Wächter", denen es Spaß bereitet, Macht über Mitschüler zu besitzen, diese zu bestrafen und zu terrorisieren. Die Wächter bedienen sich dazu einer Gruppe von Handlangern, zu denen der 15-jährige Elliot gehört. Elliot war an seiner alten Schule drei Jahre das Opfer, er wurde gequält, verfolgt und geschlagen. An seiner neuen Schule erfindet er einen neuen Elliot, der sich cool, kaltblütig und abgebrüht gibt und schließlich zum Auserwählten der Wächter-Bande aufsteigt. Die neue Identität ohne Ecken und Kanten wird Elliot zur zweiten Natur. Durch die Begegnung mit Louise und Ben gerät Elliot immer mehr in Konflikt mit seiner neuen Rolle, bis er schließlich seine schreckliche Angst überwindet und den Sinn der Worte aus 1984 begreift: "Aus freiem Willen tritt er dem System entgegen. Er gehorcht seinem wahren Glauben und riskiert alles. Und damit befreit er sich selbst ..."

In seinem ersten Roman gelingt es Graham Gardner, die Wandlungen der Hauptfigur überzeugend und glaubwürdig darzustellen. Die Geschichte wird temporeich, kühl, spannend, dicht, fesselnd und schonungslos offen erzählt. - Ab 13

*Deutscher Jugendliteraturpreis*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
15241 JE6, Gar

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