Die Macht der Kränkung

Haller, Reinhard, 2019
3 Sterne
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN 978-3-7110-0078-1
Verfasser Haller, Reinhard Wikipedia
Systematik VL - Lebenspraxis, Gesundheitswesen, Ratgeber
Schlagworte Wut, Persönlichkeit, Gefühl, Narzissmus, Seele, Psychotherapeut, Empfindung, Kränkung, Emotionalität, Freud, Selbstachtung, Affekt, Kränkbarkeit, Ehrgefühl, Gekränkheit, Gerichtspsychiater, Kränkungserlebnisse, Psychosomatisch
Verlag Ecowin
Ort Wals bei Salzburg
Jahr 2019
Umfang 248 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 9. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Reinhard Haller
Illustrationsang Illustrationen
Annotation Über die Wurzeln des Destruktiven
Nahezu jedem menschlichen Problem liegt eine Kränkung zugrunde. Denn Kränkungen greifen unsere Selbstachtung, unser Ehrgefühl und unsere Werte an. Sie treffen uns im Innersten, können uns aus der Bahn werfen, uns krank machen und sogar zu den grausamsten Verbrechen und Kriegen führen. Anhand ausgewählter Beispiele aus der Historie und der Praxis veranschaulicht der Arzt und Psychotherapeut Reinhard Haller, welche Macht Kränkungen über uns ausüben können, und wie es gelingen kann, an seelischen Verletzungen nicht nur zu wachsen, sondern auch die eigene Persönlichkeit zu stärken.


Quelle: Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen
Der renommierte Gerichtspsychiater Reinhard Haller beschäftigt sich mit dem Ursprung, den Erscheinungsformen, den Folgen und schließlich mit dem Umgang mit Kränkungen. Seine Hauptthese besagt, „dass Kränkungen krank machen, Krisen auslösen und zu Kriminalität und Krieg führen“ (S.11). Haller macht im ersten Teil des Buches den Versuch, Kränkungen zuerst zu analysieren, danach verschiedenste Kränkungsformen zu schildern und den Ursachen der Kränkung mittels abstrakter Fragestellungen wie beispielsweise „Ist Gott kränkbar?”(S.49) auf den Grund zu gehen. Im zweiten Teil werden aktuelle Erscheinungsformen von Kränkungen, wie beispielsweise das Cybermobbing untersucht. Gegen Ende werden Schritte zur Kränkungsbewältigung herausgearbeitet und die Wichtigkeit von Empathie im Umgang mit Kränkungen hervorgehoben.

Haller sieht in allen menschlichen Konflikten die Kränkung als Ursprung. Beginnend mit Achill in Homers Illias, über den Brudermord Kains, die Passion Christi bis hin zum Ersten und Zweiten Weltkrieg, den 9/11 Anschlägen, dem Irakkrieg und dem Auftauchen des IS-Phänomens. In Zeiten von Globalisierung, Vernetzung und Tendenzen zu einer immer stärker narzisstisch werdenden Gesellschaft sei ein Anstieg kollektiver Kränkung unvermeidlich (S.89). Infolgedessen gelte es neu auftretende Phänomene zu beleuchten und sich mit den modernen und „digitalisierten” Formen der Kränkung (Mobbing, Grooming, Happy Slapping u.v.m.) zu beschäftigen.

Problematisch erscheint Hallers generalisierende

Sichtweise. Er behauptet u. a., dass das Gelingen und/oder Misslingen von Beziehungen vom Umgang mit Kränkungen abhängt. Das mag in vielen Fällen zutreffen, vergessen wird aber, dass oftmals hinter Beziehungskrisen mehr als nur psychologische Faktoren stecken. An anderen Stellen im Buch fehlt strukturelles Hinterfragen: die Entstehung des Dritten Reichs einzig und allein auf die Kränkung eines Mannes zurückzuführen, ist wohl zu kurz gegriffen. Dem politischen und sozio-ökonomischen Kontext sollte hier mehr Beachtung geschenkt werden. Insgesamt hat Haller aber eine interessante, mit historischen Beispielen gespickte Erörterung über Kränkung geschaffen. Nicole Salamonsberger
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
15233 VL, Hal

Leserbewertungen

Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben