33 Bogen und ein Teehaus : biographischer Roman

Zaeri-Esfahani, Mehrnousch, 2016
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Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7795-0522-8
Verfasser Zaeri-Esfahani, Mehrnousch Wikipedia
Beteiligte Personen Zaeri-Esfahani, Mehrdad [Ill.] Wikipedia
Systematik JE6 - Jugendromane ab 12/13
Schlagworte Familie, Flucht, Flüchtling, Berlin, Krieg, Jugendbuch, Iran, Flüchtlingskind, Jugendbücher ab 12 Jahre, Integration, Migration, Notunterkunft, Biographien für Kinder und Jugendliche, Iranische Revolution
Verlag Peter Hammer Verlag
Ort Wuppertal
Jahr 2016
Umfang 145 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Mehrnousch Zaeri-Esfahani ; mit Illustrationen von Mehrdad Zaeri-Esfahani
Illustrationsang Illustrationen
Annotation Die kleine Mehrnousch, Tochter eines Chirurgen, erlebt mit ihren drei Geschwistern eine privilegierte Kindheit in der schönen Stadt Isfahan im Iran der 70er Jahre. Die Familie feiert wie die meisten die Vertreibung des Schahs als freudiges Ereignis - nicht ahnend, dass der neue Machthaber Ayatollah Chomeini in kürzester Zeit eine Willkürherrschaft errichten und sie aller Freiheit berauben wird. Mehrnousch erlebt mit Angst und Wut, wie die Unterdrückung Einzug in alle Lebensbereiche hält. Als ihr 14jähriger Bruder Mehrdad in Gefahr ist, in den Krieg geschickt zu werden, flieht die Familie über Istanbul und Ostberlin nach Westdeutschland. Hier beginnt eine Odyssee durch viele Flüchtlingsheime, ein Auf und Ab zwischen Hoffnung und Verzweiflung, bis die Familie in Heidelberg endlich eine neue Heimat findet. Mit poetischer Kraft erzählt Mehrnousch Zaeri-Esfahani ihre Geschichte vom fünften bis zum elften Lebensjahr. Sie erzählt von der Schönheit der Stadt Isfahan und dem glücklichen Familienleben, von den Qualen der Diktatur, von traurigen, aber manchmal auch heiteren Erlebnissen dieser Jahre. Vom Gefühl der Sprach- und Heimatlosigkeit und von der Freude des Ankommens.

Quelle: 1000 und 1 Buch, Ines-Bianca Vogdt
33 BOGEN UND EIN TEEHAUS: Warum sollten Kinder das lesenwollen? Ihre Sprache duftet nach Kardamom, sie schimmert farbig wie die Oberfläche alter Orientteppiche. Und doch: Mehrnousch Zaeri-Esfahani erzählt von Kindern auf der Flucht. Mehr als 30 Millionen weltweit sind es im Moment. Ertrunkene Kinder an sonnigen Stränden, Babys, die unter Stacheldraht hindurchgereicht werden, zaghaftes Kinderlächeln in irgendeinem Auffanglager: solche Bilder flankieren schon lange jeden europäischen Tag. Und doch wird Mitgefühl relativiert, verschwindet in Begriffen wie „Flüchtlingsobergrenze“ oder „Tageskontingent“. Durch ihre Geschichten gibt Zaeri-Esfahani den Flüchtenden ihre Schicksale zurück. Die Autorin hat selbst vor dreißig Jahren die unheimliche Flucht aus dem Iran über die Türkei und die DDR nach Heidelberg durchgemacht, die Drangsale der Asylsuchenden erfahren. Aus der Perspektive des achtjährigen Mädchens berichtet sie in „33 Bogen und ein Teehaus“ autobiographisch davon. Wir erfahren, dass der Terror des pseudoreligiösen Regimes bis in die Kinderzimmer wirkte: Mehrnouschs lange Haare müssen abgeschnitten werden, vor ihren Augen wird eine Mitschülerin blutig geschlagen, die Brüder sollen als Kindersoldaten den Märtyrertod sterben und zuletzt fallen Bomben auf ihre Heimatstadt. Warum sollte ein Kind heute das lesen wollen? Vielleicht, um die Szenen besser zu verstehen, die ständig über alle Bildschirme flimmern. Vor allem aber: Weil so wunderbar poetisch und ungekünstelt erzählt wird. Weil die Kinder in diesem Buch Kinder sind, die sich noch in den unmöglichsten Situationen freuen können, die immer und überall spielen und niemals die Hoffnung ganz aufgeben. Das Märchen vom Glück bleibt gegenwärtig, in unendlichen Warteschlangen und dreckigen Etagenbetten: „Wir müssen alles aufgeben. Wir werden nicht mehr reich sein. Wir werden vielleicht sogar in Armut leben. Nichts wird mehr so sein wie bisher. Wollt ihr das?“, so fragte der Vater am Vorabend der Flucht und vier Kinder stimmten jubelnd zu. Jetzt sind sie auf ihrer Heldenreise und werden geprüft und bestehen alle Herausforderungen und kommen heim. In eine neue Heimat zwar, aber sie kommen an und das macht Mut.

DAS MONDMÄDCHEN: Ganz märchenhaft ist dieselbe Reise in „Das Mondmädchen“ geschildert. Durch ihre eigene Fluchterfahrung, aber auch durch ihre Tätigkeit als Sozialpädagogin in der Flüchtlingshilfe, weiß Zaeri-Esfahani, wie gewaltig, ja übermächtig die Ängste eines Kindes sein können. Und so gibt sie ihrer jungen Heldin hier besonders liebevolle Eltern, sprechende Katzen und eine beschützende Fee auf den Weg. Für Notlagen steht ein treues Schwanenpaar bereit, das bedrohte Familienmitglieder an einen „sicheren Ort“, nämlich in das paradiesische Land Athabasca bringt. Wird das Gefühl der Bedrohung in „33 Bögen“ weitgehend „überspielt“, erlebt das Kind in „Mondmädchen“ heilende Imagination. Es muss nicht immer eine dramatische Flucht sein, die traumatisierend wirkt. Schon der Umzug in eine fremde Stadt oder die Trennung von geliebten Menschen kann für Kinder verstörend genug sein, um sich hier innig zu berührt fühlen.

Zu beiden Erzählungen hat Mehrdad Zaeri, ein Bruder der Autorin, Tuschezeichnungen geschaffen. Sie bieten die gleiche Verschmelzung zwischen Poesie und Einfachheit, zwischen orientalisch anmutender Kunstfertigkeit und kindlicher Naivität wie der Text. Als zarte Gesten schmücken sie die „33 Bogen“, üppig wie in einem Bilderbuch entführen sie uns mit dem „Mondmädchen“ in eine zauberhafte Welt. Wohltuend, was für Klein und Groß hier, inmitten leidvollster Erfahrung, aufleuchtet: Freude am Leben, Liebe zu Menschen und Tieren, zur Natur überhaupt.

Siehe weiteres: Mehrnousch Zaeri-Esfahani: Das Mondmädchen


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Katharina Ferner
Eine Geschichte von Flucht und Ankommen. (DR)

Die Familie Isfahani lebt im Iran. Sie führt dort ein gutes Leben und die Kinder wachsen mit aller Freiheit auf. Zur allgemeinen Freude kommt es sogar zu einer Revolution. Das Leben ist aufregend und die gute Laune der Eltern überträgt sich auf die Kinder. Als die Stimmung im Land kippt, herrscht große Enttäuschung. Plötzlich sind allerlei Regeln zu befolgen. Die Mädchen müssen sich verschleiern und die Jungen müssen zum Militär. Es herrscht Krieg. Die Familie beschließt zu fliehen, bevor die Söhne in das Alter kommen, in dem sie nicht mehr ausreisen dürfen, um im Notfall kämpfen zu können. Die Reise führt sie über die Türkei nach Deutschland. Für die Kinder bedeutet das, immer wieder in ein neues Umfeld zu kommen, sich anpassen zu müssen, die Sprachen und Sitten neu zu lernen. Es ist schwer für sie, Freunde zu finden, und der ungewisse Aufenthaltsstatus zermürbt die Familie.

Die Geschichte wird aus der Perspektive einer der Töchter erzählt. Sie schildert ihre Beobachtungen, beschreibt, wie die ersten Interaktionen in der neuen Umgebung ablaufen, wie sie Kontakte knüpft und wieder verliert. Die Umstände der Flucht stehen hier weniger im Fokus als die Schwierigkeiten anzukommen. Die kindliche Perspektive berührt hier besonders. Wärmste Empfehlung!


Quelle: STUBE
"An dem Tag durften wir ein Stück des luxuriösen KaDeWe mitnehmen, und gern

kehrten wir zurück ins Flüchtlingswohnheim." Dieser Moment, in dem sich die Autorin

zum ersten Mal etwas in Deutschland kaufte, war einer der glücklichen in der neuen Heimat. Doch auch Spott und Ablehnung gehören dazu: Ihre Bemühungen sich zu integrieren werden nicht von allen angenommen. Die Autorin erzählt von ihrer Flucht aus dem durch Krieg zerstörten Iran in das oft als herzlos erlebte Deutschland. Im Zentrum steht dabei nicht Politik, sondern kleine Begebenheiten, die sie als Kind prägten: Eine eindringlich erzählte Geschichte, deren Rahmen jene Flüsse bilden, an denen sich ihr

Leben abspielte, illustriert mit Vignetten ihres Bruders Mehrdad Zaeri.

*STUBE*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
15212 JE6, Zae

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