Patria : Roman

Aramburu, Fernando, 2018
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-498-00102-5
Verfasser Aramburu, Fernando Wikipedia
Beteiligte Personen Zurbrüggen, Willi [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Heimat, Freundschaft, Familiensaga, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Jahrhundert, Terrorismus, Spanien, Freundinnen, Mütter, Baskenland, Nationalismus, Vaterland, Väter, ETA, Spanische Geschichte
Verlag Rowohlt
Ort Reinbek bei Hamburg
Jahr 2018
Umfang 760 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Fernando Aramburu ; aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen
Fußnote Premio Nacional de Narrativa 2017, Premio Strega Europeo 2018
Annotation „Patria“ heißt Vaterland, Heimat. Aber was ist Heimat? Die beiden Frauen und ihre Familie, um die es in Fernando Aramburus von der Kritik gefeierten und mit den größten spanischen Literaturpreisen ausgezeichneten Roman geht, sehen ihre Heimat mit verschiedenen Augen.
Bittori sitzt am Grab ihres Mannes Txato, der vor über zwanzig Jahren von Terroristen erschossen wurde. Sie erzählt ihm, dass sie beschlossen hat, in das Haus, in dem sie wohnten, zurückzukehren. Denn sie will herausfinden, was damals wirklich geschehen ist, und wieder unter denen leben, die einst schweigend zugesehen hatten, wie ihre Familie ausgegrenzt wurde. Das Auftauchen von Bittori beendet schlagartig die vermeintliche Ruhe im Dorf. Vor allem die Nachbarin Miren, damals ihre beste Freundin, heute Mutter eines Sohnes, der als Terrorist in Haft sitzt, zeigt sich alarmiert. Dass Mirens Sohn etwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun hat, ist Bittoris schlimmste Befürchtung. Die beiden Frauen gehen sich aus dem Weg, doch irgendwann lässt sich die lange erwartete Begegnung nicht mehr vermeiden...
Ein Bestseller in Spanien, monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste, ein epochemachender Roman über Schuld und Vergebung, Freundschaft und Liebe, der zeigt, wie Terrorismus den inneren Kern einer Gemeinschaft angreift und wie lange es dauert, bis die Menschen wieder zueinander finden.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Maria Schmuckermair
Die katastrophale Kraft des fanatischen Nationalismus, die tief in höchst persönliche Beziehungen wie Familie und Freundschaft hineinwirkt. (DR)

2011 erklärte sich die baskisch-nationalistische Untergrundorganisation ETA nach vier Jahrzehnten blutigen Kampfes zum Waffenstillstand mit der spanischen Regierung bereit. Am Beispiel zweier Familien, die eng befreundet waren und durch den Terror entzweit wurden, zeigt der großartige, aus dem Baskenland stammende und in Deutschland lebende Erzähler Aramburu alle Facetten von nationalistischer Verblendung sowie fanatischem Hass auf der Täterseite und nie verheilender Verwundung und verzweifelter Ohnmacht auf der Opferseite.

Der Fuhrunternehmer Txato hat sich von den Drohungen der ETA nicht einschüchtern lassen und keine Revolutionssteuer bezahlt. Deshalb wird er vor seinem Haus erschossen. Joxi Mari, der Sohn seines besten Freundes, steht im Verdacht, die tödlichen Schüsse abgegeben zu haben. Zwanzig Jahre nach dem Mord kehrt Txatos Witwe Bittori in ihr altes Haus zurück, misstrauisch beäugt vom ganzen Dorf. Bittori ist todkrank und hat nur mehr wenige Monate zu leben. Damit sie bei ihrem Mann im Grab Ruhe finden kann, möchte sie, dass der mutmaßliche Mörder Abbitte leistet. Doch Joxi Mari ist auch nach 17 Jahren Gefängnis noch immer von Hass zerfressen und uneinsichtig.

Die Sprachform der erlebten Rede, die passagenweise sogar in die Ich-Form kippt, erlaubt es, den plastischen Figuren extrem nahe zu kommen und ihre Emotionen und Gedankengänge nachzuvollziehen. Neben den familiären, menschlichen Problemen (Ehekrisen, Krankheit, Ausgrenzung…) belastet der alles durchdringende Terror des Baskenkonfliktes das Leben der Hauptfiguren. Letztlich ist dieser dichte Roman ein wortgewaltiger Aufruf zur Versöhnung. Starke Empfehlung!


Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Markus Fritz
Eine Geschichte aus dem baskischen Bürgerkrieg, in den zwei Familien verwickelt sind. Täter und Opfer. Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen, Bittori und Miren und deren Familien. Beide waren enge Freundinnen, bis sich der Sohn von Miren der ETA anschließt und Txato, der Ehemann von Bittori von der ETA ermordet wird. Seitdem sind sie erbitterte Feindinnen. Der Roman beginnt damit, dass Bittori 20 Jahre nach der Ermordung ihres Ehemanns beschließt, in das Heimatdorf zurückzukehren, wo sie noch ein Haus haben. Da sie todkrank ist, will sie herausfinden, was damals wirklich passiert ist. Es ist der Tag, an dem die ETA verkündet, die Waffen nieder zu legen. Txato hatte ein Fuhrunternehmen und hat es zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht. Die beiden Familien waren befreundet, man hilft sich gegenseitig. Sie interessieren sich nicht für Politik. Bis der Sohn von Miren, Josè Mari, in den Untergrund geht und den bewaffneten Kampf für die Freiheit des Baskenlandes aufnimmt. Um die Aktionen zu finanzieren, erpresst die ETA Unternehmer. Sie müssen Schutzgeld zahlen. Auch Txato bekommt solche Briefe. Als er sich weigert zu zahlen, wird er ermordet. Neben der Rückkehr von Bittori in das Haus im Dorf, wird abwechselnd auch die Geschichte der Familienmitglieder erzählt. In Rückblenden wird auch die Vorgeschichte erzählt, als der Vater umgebracht wird.

Aramburu greift in diesem komplexen und vielschichtigen Roman viele Themen auf: neben der Familiengeschichte und der Geschichte der Auseinandersetzung zwischen dem Zentralstaat und der ETA, geht es um Rache, um Verzeihen und vor allem um die Frage, ob nach all den erlittenen Schmerzen und Verletzungen eine Aussöhnung möglich ist. Der Roman zeigt auch sehr anschaulich, was der Terrorismus aus Menschen machen kann. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, mit vielen Zeitsprüngen und Rückblenden. Der Roman ist sehr kunstvoll gebaut und er überzeugt durch die schöne, anschauliche und plastische Sprache. Außerdem ist er ungemein spannend und entwickelt einen unwiderstehlichen Erzählsog. Man wird in das Geschehen regelrecht hineingezogen. Für mich das Buch des Jahres! Eher für größere Bestände geeignet!


Vorgeschichte zu "Patria": "Langsame Jahre"
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
14763 DR.E, Ara

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