Unruhe : Roman

Livaneli, Zülfü, 2018
3 Sterne
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-608-96267-3
Verfasser Livaneli, Zülfü Wikipedia
Beteiligte Personen Meier, Gerhard [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Liebe, Freundschaft, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Türkei, Journalist, Istanbul, Roman, Syrien, Reisen, Schmerz, Jesiden, IS, Mardin
Verlag Klett-Cotta
Ort Stuttgart
Jahr 2018
Umfang 168 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Zülfü Livaneli ; aus dem Türkischen von Gerhard Meier
Annotation Ein aufstrebender Journalist reist aus Istanbul in seine Heimat an die türkisch-syrische Grenze. Dort sucht er nach Spuren eines Freundes und stößt auf die Berichte junger Jesidinnen, die dem IS entkommen konnten. Immer tiefer gerät er in einen Sog aus aktuellen und alten Geschichten, Leidenschaften und Gewalt, der ihn zwingt, seine Herkunft und sein Leben neu zu bewerten.

Als Ibrahim, der in Istanbul ein geschäftiges aber gewöhnliches Leben führt, vom Tod seines Jugendfreundes Hüseyin erfährt, kehrt er zum ersten Mal seit vielen Jahren in ihre gemeinsame Heimatstadt Mardin zurück. Auf den Spuren des Freundes erfährt er von dessen geheimnisvoller Verlobten Meleknaz. Fasziniert von den Berichten über die junge Jesidin taucht er ein in die Mythen und Überlieferungen ihrer Kultur und trifft auf eine Gruppe von Frauen, die aus der Gefangenschaft des IS fliehen konnten. Zülfü Livaneli konfrontiert den Leser mit einer emotionalen und hochaktuellen Geschichte nahöstlicher Realität, in der Liebe und Schmerz ineinander übergehen.


»Livaneli ist eine unverzichtbare Autorität in der kulturellen und politischen Szene der Türkei.«
Orhan Pamuk


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Ilse Hübner
Die Grausamkeit der Götter. (DR)

In der türkischen Provinzhauptstadt Mardin nahe der syrischen Grenze versucht der Istanbuler Journalist Ibrahim, dem Schicksal seines Jugendfreundes Hüseyin auf die Spur zu kommen. Dieser kam durch eine Messerattacke in den USA zu Tode. Die Reise in seine alte Heimatstadt entwickelt sich zu einer Odyssee in die schrecklichsten und furchterregendsten Abgründe menschlichen Daseins.

Hüseyin, ein gutmütiger und hilfsbereiter Mensch, engagiert sich im nahe gelegenen Flüchtlingslager der vertriebenen Jesiden, einer religiösen Minderheit, die vom IS auf grausamste Weise verfolgt wird. Dort lernt er die Jesidin Meleknaz kennen und lieben. So beginnt eine der gewalttätigsten Geschichten unserer Zeit. Sie zeigt aber auch, was die bedingungslose Liebe zu einem Menschen alles vermag.

"Was tat eigentlich der Gott so vieler Religionen, während all das geschah", fragt sich Ibrahim, während er auf den Spuren seines Jugendfreundes über Mythen, Widersprüche, Schreckenstaten, Sklaverei sowie unendliche Traurigkeit und Verzweiflung stolpert.

Dieser Roman ist nichts für empfindliche Gemüter. Trotz der Bemühungen des Autors, die Gräueltaten des IS sachlich und ungekünstelt in einem leicht lesbaren Stil zu schildern, verfällt man, wie die Hauptperson des Romans, in eine tiefe Betroffenheit angesichts des Hasses, der Grausamkeit und der eigenen Ohnmacht.

Abgestumpft durch die verschiedensten Nachrichten, die man in unserer westlichen Welt fast täglich über die vielen entsetzlichen Taten des IS hört oder sieht, denkt man nicht an Einzelschicksale, die Masse ist anonym. Zülfü Livaneli erzählt uns anhand einer Familie und ihrem Schicksal von einem der furchtbarsten Orte außerhalb des Zentrums des syrischen Krieges. Und er macht uns begreifbar, wie zerbrechlich und fragil unser Weltbild ist. Absolut empfehlenswert.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
14686 DR.E, Liv

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