Warten auf Goliath

Damm, Antje, 2016
Antolin Klasse: 1 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-89565-332-2
Verfasser Damm, Antje Wikipedia
Systematik JD.E - Bilderbuchgeschichten, erzählerische Bilderbücher
Schlagworte Bilderbuch, Freundschaft, Erzählerische Bilderbücher, Freund, Jungtiere, Bär, Warten, Geduld
Verlag Moritz Verlag
Ort Frankfurt am Main
Jahr 2016
Umfang 32 ungezählte Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Antje Damm
Illustrationsang überwiegend farbig illustriert
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Warten auf Goliath / von Antje Damm


Die Botschaft dieser Geschichte ist ganz eindeutig: Gute Freunde können sich aufeinander verlassen.

Neben einer Bushaltestelle sitzt Bär auf einer Bank und erzählt allen, die vorüberkommen,
dass er auf Goliath warte. Der sei stark und schlau: 'Der kann sogar bis 18 zählen!' Endlich kommt ein Bus - doch keiner steigt aus. Aber Bär ist sich sicher: 'Der kommt. Der lässt mich nicht im Stich!'
Bär wartet geduldig weiter. Die Rotkehlchen sind schon gen Süden geflogen und der erste Schnee fällt: Als Bär aus einem langen Schlaf erwacht, hört er ein Geräusch: So, wie wenn jemand mit der Hand über ein Stück Papier streicht.
Tatsächlich: Goliath ist da und die beiden wissen sofort, was sie als Erstes tun werden! Wer Goliath ist, ist für alle eine große Überraschung! Wieder verwendet Antje Damm ihre in 'Der Besuch' erprobte Technik des Bauens und Fotografierens, um ihren Bildern eine ganz besondere Leuchtkraft und Tiefe zu verleihen.

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Reinhard Ehgartner
Ein zauberhaftes Bilderbuch über die hohe Kunst des Wartens. (ab 4) (JD)

Zwanzig Jahre wartet Penelope auf die Rückkehr ihres Gatten Odysseus, Jakob wartet zweimal sieben Jahre auf die Ehe mit Rachel, sein ganzes Leben wartet der Mann in Kafkas Türhüterparabel vor dem Gesetz und Estragon und Wladimir warten bis heute vergeblich auf Godot. Die großen Wartenden der Weltliteratur führen uns hinein in die Sehnsuchtsräume zwischen Hoffnungen, Irritationen, Ängsten und Schmerz.

Ganz anders erscheint das Warten in Antje Damms neuem Bilderbuch - denn keiner wartet so überzeugend wie Bär auf seinen allerbesten Freund Goliath: bedingungslos, voller Gewissheit, freudig, ganz.

Am frühen Morgen auf einer Parkbank an der Bushaltestelle beginnt dieses Warten auf den „allerbesten Freund“, der wohl bald kommen werde. Mit den Rotkehlchen bespricht Bär seine freudige Erwartung, die sich aber nicht so schnell erfüllen will: Die Tage vergehen, ein vorbeikommender Hund erweist sich als Irrtum und auch aus dem haltenden Bus steigt kein Goliath aus. Schon sind die Rotkehlchen in den Süden gezogen, der erste Schnee fällt und Bär verfällt in seinen Winterschlaf. Mit dem Erwachen der Natur im Frühling kommt auch neues Leben in Bär und seine Umgebung. Ein leises Geräusch ist zu vernehmen und Goliath, eine kleine Schnecke, rückt in das Bild und entschuldigt sich, dass es ein bisschen länger gedauert habe.

Die Intensität der Wahrnehmung

Die medialen Trends der Unterhaltungsindustrie setzen auf hohes Tempo, rasche Schnitte und eine Vielzahl an Effekten. Antje Damm geht den umgekehrten Weg und beweist, dass Spannung und Emotion auch aus der Ruhe und Stille hervorgehen können. Das Gegenteil von Zerstreuung bedeutet Sammlung: Dort, wo Perspektive und Bildaufbau gleich bleiben, rücken plötzlich die Details in den Blick. Dort, wo Stille herrscht, werden Vogelstimmen und leise Geräusche wieder vernehmbar.

Antje Damm ist Meisterin in der Kunst der Reduktion. Wenige Worte, die treffen. Wenige Striche, die sitzen. So erwächst auf engem Raum eine ganze Welt voller Gefühle, Stimmungen und Vorstellungen, geräumig genug, um ausreichend Platz für die Innenwelten und Lebenserfahrungen der LeserInnen zu bieten.

Die Kunst des Wartens

Pausen, Stille und Warten machen uns unruhig, im Theater gelten sie mittlerweile als eine der letzten Möglichkeiten der Provokation. Das Buch eröffnet die herrliche Möglichkeit, zusammen mit Kindern den Vorstellungen von Ruhe und Gewissheit, die sich in der Form des Wartens verdichten, nachzuspüren. - Als Lob der Ruhe, Fest der Intensität und beeindruckendes Hohelied der Freundschaft allen Bibliotheken nachdrücklich empfohlen.


Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Martina Koler
Nach "Der Besuch" erfreut uns Antje Damm nochmals mit einem gestalterischen und fotografischen Kunstwerk. Wieder setzt sie Kartonfiguren gekonnt in Szene, gestaltet mit Hilfe von Zeichnungen, einfachen Naturmaterialien und simplen Kartonelementen faszinierende Landschaften mit räumlicher Tiefe. Unterschiedliche Belichtungen erzeugen faszinierende Stimmungen, zeigen die dargestellten Figuren zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten und ermöglichen auch den stimmungsvollen Wechsel der Jahreszeiten. Ein Bär wartet am frühen Morgen auf einer roten Bank an der Bushaltestelle auf seinen Freund Goliath. Es ist nicht irgendein Freund, es ist mein allerbester Freund. Zudem ist Goliath stärker als der Bär, schlau, kann bis 18 zählen und riecht gut. Das Rotkehlen, das das Warten vom Frühling bis zum Herbst mitverfolgt, fliegt letztendlich mit seiner Familie in den Süden. Der Bär wartet immer noch, etwas verzagt zwar, aber nicht weniger hoffnungsvoll. Fallende Schneeflocken bessern seine Laune und lassen ihn schließlich in einen tiefen Schlaf fallen. Nun wird der Bogen geschlossen: Es wird Frühling - mit ihm erwacht auch der Bär und hört ein leises Geräusch. Es ist Goliath, der endlich da ist! Gemeinsam besuchen die beiden ungleichen Freunde ihren Lieblingsplatz und genießen die gemeinsame Zeit.


Quelle: Stiftung Lesen
Gute Freunde lässt man nicht warten? Das kommt drauf an. Und zwar darauf, wer auf wen wartet - und warum! Der Bär, der unentwegt und unerschütterlich auf einer roten Bank sitzt und auf Goliath, seinen allerbesten Freund wartet, zweifelt jedenfalls keine Minute an dessen Ankunft. Er lässt sich durch hartnäckige Fragen des Rotkehlchens ebenso wenig von seinem Vertrauen in die Verlässlichkeit des Freundes abbringen wie von Falschmeldungen, dass er bereits eingetroffen sei. Die Jahreszeiten kommen und gehen - wie die Blätter am Baum über der Bank. Und der Bär ist immer noch da ...

Die Entdeckung der Langsamkeit bekommt hier einen ganz neuen Sinn! Und zwar erst ganz am Schluss dieser poetischen, ruhigen Bilderbuchgeschichte, die keine Action braucht, um Spannung aufzubauen. Schon die Gestaltung weckt Fantasie und Kreativität der kleinen Betrachter: Antje Damm hat die fotografische Inszenierung einer Geschichte anhand von ausgeschnittenen Pappfiguren vor detailverliebt gestaltetem Hintergrund mal wieder großartig hinbekommen: Der Mix aus Collage, Farbspiel und vordergründig schlichtem Text hat seinen ganz eigenen Zauber und bietet Zugang zu vielfältigen Themen. Warten fällt vielen Menschen schwer. Vertrauen auch. Wer beides einmal zum Mittelpunkt einer ungewöhnlichen Vorlese- und Erzählaktion machen möchte, wartet eben einfach auf Goliath... Ab ca. 5 Jahren

*Stiftung Lesen*


Quelle: STUBE
Bär wartet auf einer verlassenen Straßenbank auf Goliath. Im benachbarten, kahlen

Baum wohnt ein Rotkehlchen, das sogar zur Reflexion über das Warten bereit ist.

Goliath taucht trotzdem nicht auf und manchmal vergisst Bär sogar, was er hier eigentlich verloren hat. Es ist nicht nur das Setting und der Titel, die an Samuel Becketts „Warten auf Godot“ erinnern. Die Künstlerin versteht es, die Beckett’schen Themen wie Sinnlosigkeit und Absurdität gewitzt umzukehren und die Illusion des Wartens mit unverhofftem Sinn zu füllen. Ihre Installationen schreiben Versatzstücke aus der realen Welt in eine künstliche, surreale Szenerie ein und fangen in ihrem Dialog von Zwei- und Dreidimensionalität die für Beckett charakteristische Ambivalenz von Realität und llusion auf einzigartige Weise ein. Ein außergewöhnlich amüsantes Seh- und (Vor-) Leseerlebnis, auch für Nicht 774 -Kenner_innen des Theaterstücks.

*STUBE*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
14652 JD.E, Dam

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