Das Haus der Verlassenen : Roman

Gunnis, Emily, 2019
2 Sterne
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-453-27212-5
Verfasser Gunnis, Emily Wikipedia
Beteiligte Personen Fischer, Carola [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Spannung, Rache, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur, London, Brighton, Familiengeheimnis, Briefe, Kate Morton, CD, starke Heldin, Ledige Mütter, Zwangsadoption
Verlag Heyne
Ort München
Jahr 2019
Umfang 399 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Emily Gunnis ; aus dem Englischen von Carola Fischer
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Das Haus der Verlassenen : Roman The Girl in the Letter / von Emily Gunnis


Sussex, 1956. Als die junge Ivy Jenkins schwanger wird, schickt ihr liebloser Stiefvater sie fort ins St. Margaret's Heim für ledige Mütter. Sie wird den düsteren, berüchtigten Klosterbau nie mehr verlassen ...


Sechzig Jahre später stößt die Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großeltern auf einen flehentlichen Brief Ivys. Er ist an den Vater ihres Kindes adressiert aber wie ist er in den Besitz von Sams Großvater gelangt? Sam beginnt die schreckliche Geschichte von St. Margaret's zu recherchieren. Dabei stößt sie auf finstere Geheimnisse, die eine blutige Spur bis in die Gegenwart ziehen. Und die tief verstrickt sind mit ihrer eigenen Familiengeschichte.


Belletristik-Couch-Rezension:

Eine schonungslose Geschichte ungeheuerlicher Verbrechen, die leider einen wahren Kern hat
Buch-Rezension von Lea Gerstenberger Jun 2019

Die Journalistin Sam findet bei ihrer Großmutter die Briefe einer jungen Frau namens Ivy, die sechzig Jahre zuvor wegen einer vorehelichen Schwangerschaft von ihrer Familie in St. Margaret’s untergebracht wurde. Es handelt sich um ein sogenanntes Magdalenenheim, eine Art Anstalt für ledige Mütter und gefallene Mädchen. Inzwischen ist es stillgelegt und soll bald abgerissen werden. Doch das alte Gemäuer scheint noch einige Geheimnisse zu bergen. Neugierig und nicht ahnend, dass der Fall enger als gedacht mit ihrer eigenen Familiengeschichte zusammenhängt, geht Sam der Sache auf den Grund – zunächst, weil sie eine karrierefördernde Story wittert. Während sie versucht, mehr über die Zustände in St. Margaret’s und die damals beteiligten Personen herauszufinden, stellt sie fest, dass erstaunlich viele von ihnen seltsame Tode gestorben sind. Die Verwicklungen ziehen sich bis in die Gegenwart und sind ungeheuerlicher, als man es sich anfangs ausmalen konnte.

Während des Lesens macht sich angesichts der menschenunwürdigen Behandlung, die die Bewohnerinnen des Heims erleiden mussten, schnell Entsetzen breit. Historisch gesehen befanden sich die meisten dieser Anstalten im katholischen Irland, während die Institution im Roman im englischen Sussex angesiedelt ist. Ungewollt schwangere oder anderweitig moralisch diskreditierte Mädchen und Frauen wurden dort unter der Obhut strenger Nonnen gezüchtigt, misshandelt und mussten in den angegliederten Wäschereien körperlich schwere, unbezahlte Arbeit leisten (daher auch die Bezeichnung „Magdalen Laundries“). All dies geschah im Sinne der Buße, die unehelichen Kinder wurden den Frauen oftmals direkt nach der Geburt weggenommen. Erst in jüngster Vergangenheit rückte die Praxis in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit und wird langsam aufgearbeitet.

Gunnis lässt die aussichtslose Verzweiflung der Insassinnen beim Leser spürbar werden. Zu dem eindringlichen Lektüreerlebnis trägt auch bei, dass es sich dabei keineswegs um Geschehnisse einer fernen Vergangenheit handelt, sondern dass die Magdalenenheime noch vor wenigen Jahrzehnten existiert haben und unter den Augen eines modernen Staates und einer vermeintlich zivilisierten Gesellschaft betrieben wurden. Die Autorin untermauert ihre fiktive Darstellung mit Quellenangaben und Literaturhinweisen im Anhang, um auf die Begebenheiten hinter ihrem Roman aufmerksam zu machen.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
14406 DR.E, Gun

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