King kommt noch

Karimé, Andrea, 2017
Antolin Klasse: 3 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7795-0568-6
Verfasser Karimé, Andrea Wikipedia
Beteiligte Personen Rassmus, Jens [Ill.] Wikipedia
Systematik JE2 - Kinderromane ab 7
Schlagworte Familie, Flucht, Freundschaft, Erstleser, Kinderbuch, Hund, Erstlesealter, Vorschulalter, Migration, Vorlesen, Vorlesebuch, ankommen, Illustrationen, Zuversicht, Fremdsein, Geflüchtete
Verlag Peter Hammer Verlag
Ort Wuppertal
Jahr 2017
Umfang 36 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Illustrationsang Illustrationen
Annotation King kommt noch! - dieser Satz der Mutter taucht alles in ein neues Licht! Seit drei Tagen ist der Junge mit den Eltern und dem Baby in diesem neuen Land. Nur King ist nicht da, sein Hund und bester Freund. Aber King kommt noch! Doch wie soll King den langen Weg finden? Mit seinem Papiertelefon spricht der Junge ihm immer wieder Botschaften in den Wind: Bleib im Versteck, bis keine Raketen mehr fliegen. Lauf nur im Dunkeln los! Dazwischen beginnt er, die Straße zu beobachten und sich über all die Merkwürdigkeiten zu wundern. Am meisten über den Mann, der den Hundedreck in eine Tüte steckt und mitnimmt. Wozu nur? Der Junge stromert umher, und nach und nach löst er die Räsel dieser Straße, bis sie nicht mehr fremd ist. Doch die aufregendste Entdeckung macht er, als er die Bücher zu lesen lernt, deren Wörter er nicht versteht. Mit einer Taschenlampe erweckt er die Bilder darin zum Leben. Und auf einem, dem wunderbarsten, findet er einen Hund: Es ist King und er hat Flügel! Jetzt weiß er wirklich: King kommt noch! Ein Kinderbuch, traurig und heiter, das nicht zuletzt durch seine warmherzigen Bilder die schönste Hoffnung beflügelt.


Quelle: 1000 und 1 Buch, Juliane Zach
„Ich kann nicht mehr lesen.“ – Was für eine beängstigende Feststellung, die der namenlose Junge in „King kommt noch“ macht. Nach der langen Flucht kommt die vierköpfige Familie endlich an. Das neue Land gibt nicht nur viele Rätsel auf, sondern hat auch innerhalb der Familie etwas ausgelöst. Die Eltern haben keine Antworten, die Buchstaben ergeben keine Geschichten mehr. Vertraut sind lediglich Geräusche wie das Klingeln von Mamas Ohrringen, das sowohl beruhigend als auch warnend klingen kann. Oder das Geräusch von Sirenen, das eine tief sitzende Angst auslöst. Erzählt wird hier nicht über ein Einzelschicksal – der Ort, die Zeit, die Figuren bleiben unbestimmt, sind Platzhalter für viele traumatische Fluchterlebnisse. Und doch bietet die Geschichte so viel Identifikationsmöglichkeit, Tiefe und Gefühl. Die greifbaren Figuren bleiben namenlos, einzig der Hund King, der zurückgelassen werden musste, trägt einen Namen. Er steht für die Hoffnungen und Wünsche des Jungen, für seine Sehnsucht und für die Angst um die Zurückgelassenen. Voller Vorfreude und doch ängstlich erwartet der Junge die Ankunft seines Hundes. Der noch eine weite gefährliche Reise vor sich hat. Via Windtelefon lotst er ihn über die Berge bis hin zum Meer und warnt ihn vor vorbeifliegenden Raketen, bewaffneten Männern und der gefährlichen Bootsfahrt. Die vom Fließtext abgesetzten Textstellen – die Worte, die der Junge an seinen Hund richtet – beschreiben die verdrängten Erinnerungen an die traumatische Flucht. Während er ungeduldig wartet, löst er die Rätsel, die ihm sein neues Zuhause aufgibt und fühlt sich zunehmend wohler – er lernt, die Geschichten neu zu lesen, indem er den Bildern Leben einhaucht. Wie Jens Rassmus, der seine narrativen Zeichnungen in den Weißraum setzt, wodurch sich die Grenzen zwischen BetrachterIn und Betrachtetem manchmal aufzulösen scheinen. Durch die gedämpften Farbtöne und das Spiel mit Licht und Schatten, das noch mehr Tiefe schafft, spiegelt der Illustrator die Emotionen des Buches – Glück, Hoffnung, Trauer, Angst – glaubwürdig wider.

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Ilse Hübner
Das Flüchtlingsdrama eines kleinen Buben, der seinen Hund vermisst. (ab 7) (JE)

Er, der kleine Junge, seine Mama, sein Papa und das Baby sind schon einige Tage im neuen Land. Nur King, der schwarzgelockte Hund, ist nicht mitgekommen. "King kommt noch", sagt Mama, und Papa meint, dass King sicher hundert Tage brauchen wird, um den weiten Weg von ihrer alten Heimat in das neue Land zu schaffen. Sie wohnen jetzt in einem Zimmer, bis Papa eine Wohnung gefunden hat.

In diesem neuen Land ist alles ungemein ruhig, es knallt nicht laut und die Straße ist sehr leise. Die Autos glänzen und alles ist sauber. In ihrem Land laufen Ziegen, Esel und Schafe auf der Straße. Die Nachbarn sitzen vor dem Haus und reden miteinander, wenn es nicht gerade knallt und sie sich verstecken müssen.

Der Junge beobachtet vom Fenster aus, wie ein Mann mit Hund die Kacke des Vierbeiners mit einer kleinen Schaufel in ein Säckchen füllt. Was macht er damit? Will er die Kacke verkaufen? Er wird diesem Geheimnis auf die Spur kommen.

Es sind ihm noch mehr Dinge fremd in dem neuen Land. Er versteht auch die Sprache nicht. Mama und Papa auch nicht und sie können die Schrift nicht lesen. In ihrem Land haben sie eine andere Schrift und eine andere Sprache. Mama hat ihm ein Windtelefon gebastelt, mit dem er mit King sprechen kann. Ob King den weiten Weg über das große Meer zu ihnen schafft?

Fast zärtlich tastet sich die Autorin in diesem wunderbar verständlich und einfühlsam formulierten Kinderbuch an den Seelenschmerz eines kleinen Buben heran. Jungen LeserInnen werden hier die Schrecken einer Flucht nahegebracht, ohne das Leiden des Einzelnen zu sehr zu dramatisieren, aber es dennoch zu vermitteln. Sehr empfehlenswert ab 7!


Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Annamaria Zelger
Ein Junge kommt mit seinen Eltern und einem Baby in ein anderes Land und muss sich dort zurechtfinden. Das ist natürlich schwer, aber am schlimmsten ist, dass sein Hund King nicht mitgekommen ist. Doch die Mutter versichert ihm, dass King noch kommt. Das ist Musik in seinen Ohren und macht alles leichter. Die Mutter fordert den Jungen auf, Nachrichten an King in den Wind zu sprechen, denn der Junge will ihm Tipps geben, damit die Reise auch wirklich klappt. So soll der Hund abwarten, bis keine Raketen mehr fliegen, nur bei Nacht reisen und in den Bergen darauf achten, dass er nicht den bewaffneten Männern in die Arme läuft. Jeden Tag schickt er seinem Hund eine Windnachricht und versucht sich zugleich in seiner Umgebung zurechtzufinden. Er versteht nicht, dass seine Eltern und auch er jetzt nicht mehr lesen können und dass seine Eltern seine Fragen nicht beantworten können, weil sie auch nicht wissen, was diese neue Umgebung für sie bereithält.

Die Figuren sind ohne Namen, sie stehen für alle Flüchtlinge. Der Autorin gelingt es außerdem vortrefflich, die Situationen auf der Flucht und nach der Flucht zu verbinden. In den Nachrichten für den Hund durchläuft der Junge noch einmal die traumatischen Erlebnisse und flicht die ersten Impressionen seiner neuen Umgebung ein. Er muss sich erst langsam an alles herantasten, versteht nicht, dass es einen Gehsteig gibt, dass man Hundekacke einsammelt und dass die Eltern seine vielen Fragen nicht mehr beantworten können. Schon in den selbstverständlichen Dingen des Alltags liegen für die Familie die größten Hürden. Eine beeindruckende Darstellung des Migrantendaseins mit einem Schuss Magie vermittelt durch die Bücher, die der Junge bekommt. Unbedingt lesenswert. ab 6 J.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
14217 JE2, Kar

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