Über den Winter : Roman

Lappert, Rolf, 2015
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-24905-9
Verfasser Lappert, Rolf Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Familie, Tod, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Identitätsfindung, Schwester, Künstler, Mittleres Lebensalter, Rückkehr, Jahrhundert, Deutschsprachige Literatur
Verlag Carl Hanser Verlag
Ort München
Jahr 2015
Umfang 382 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Über den Winter : Roman / von Rolf Lappert


Lennard Salm ist fünfzig und als Künstler weltweit durchaus erfolgreich. Als seine älteste Schwester stirbt, kehrt er zurück nach Hamburg und in die Familie, der er immer entkommen wollte. So schnell wie möglich will er wieder zurück in sein eigenes Leben. Aber was ist das, das eigene Leben? Salms jüngere Schwester Bille verliert ihren Job, sein Vater nähert sich immer schneller der Hilflosigkeit. Einen funkelnden Winter lang entdeckt Salm, dass niemand jemals alleine ist. Er lernt seine Eltern und Geschwister neu kennen. Rolf Lappert erzählt vom Wunder der kleinen Dinge und von dem, was heute Familie bedeutet. Jedes Detail leuchtet in diesem zarten, großen Familienroman.

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Cornelia Freiberger
Ein Mann erkennt den Wert seiner Familie am Wendepunkt seines Lebens. (DR)

Lennard Salm ist ein Künstler, ein unsteter Freigeist, der von seiner Arbeit leben kann, aber mit seinen 49 Jahren doch nicht zufrieden scheint. Am Meer, im Ferienhaus seines gönnerhaften Mäzens - Ort unbekannt -, sammelt er Material für seine neue Kunstinstallation: Treibgut, das nach einem Sturm an Land gespült wurde. Darunter befinden sich auch Koffer, Kleidungsstücke und ein Boot mit einem toten Säugling. Der plötzliche Tod seiner ältesten Schwester Helene holt den Weitgereisten zurück in seine Heimatstadt Hamburg, zu seiner Familie und zu einer lange verdrängten Vergangenheit. Salm erinnert sich an seine Kindheit mit den drei Geschwistern, der herzkranken Helene, der quirligen Bille und dem Bruder Paul, den er nach der Trennung der Eltern eigentlich nie wirklich kennengelernt hat. Noch immer präsent sind der Ehebruch der unnahbaren Mutter und die Desillusionierung des Vaters, der für seine Familie seine Träume aufgegeben hat. Bei der Beerdigung trifft er alle und dieses Mal treibt es Salm nicht wieder fort. Er zieht bei seinem alten, erblindenden Vater ein. Salm weiß nicht genau, was die Zukunft bringen wird, aber vielleicht ist er angekommen.

Der Schweizer Autor Rolf Lappert, der für seinen Roman "Nach Hause schwimmen" 2009 den Schweizer Buchpreis bekam, hat es mit seinem neuen Roman auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft. Der Anfang wirkt düster, fast bedrückend und deutet die aktuelle Situation in Europa an, ohne sie konkret auszusprechen. Der Tod der Schwester bildet den Wendepunkt, führt den Hauptprotagonisten zurück in seine Heimat und konfrontiert ihn mit seiner Vergangenheit, die geprägt war von Betrug, Lieblosigkeit, Desillusionierung und zerbrochenen Träumen, aber auch mit der Realität. In einer großartigen Sprache erzählt Lappert von der Vereinsamung und Verarmung der älteren Bevölkerung, von gequälten Kinderseelen und der späteren Rache, aber auch vom Versuch der Wiedergutmachung. Die Stimmung und der Weg des Protagonisten werden umrahmt von der Kälte des Winters, die allgegenwärtig ist. Was am Ende bleibt, ist die Hoffnung auf den Frühling.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
14103 DR.E, Lap

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