Dysseus

Geest, Simon van der, [2017]
Antolin Klasse: 4 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-522-18472-4
Verfasser Geest, Simon van der Wikipedia
Beteiligte Personen Erdorf, Rolf [Übers.] Wikipedia
Beteiligte Personen Jutte, Jan [Ill.] Wikipedia
Systematik JE5 - Kinderromane ab 10/11
Schlagworte Kinderbuch, Sagen, Kinderbücher bis 11 Jahre, Odyssee
Verlag Thienemann
Ort Stuttgart
Jahr [2017]
Umfang 123 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Illustrationsang Illustrationen
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Dysseus / von Simon van der Geest


Die etwas andere Odyssee für Kinder ab 10 Jahren, außergewöhnlich und abenteuerlich
Im Schwimmbad wird Dysseus mal wieder zur Zielscheibe der großen Jungs und hat nur einen Gedanken: Nichts wie weg. Er verzieht sich auf die Toilette. Mit der nassen Badehose um die Fußknöchel sitzt er da und heult. Wie gern würde er nur einmal der Held der Geschichte sein und sich und seine Schulkameraden aus brenzligen Situationen befreien ... Das ist der Anfang einer unvergesslichen Odyssee, in der die Jungs zwar nicht per Schiff, sondern mit ihren Fahrrädern an den Sirenen vorüberfahren und sich die Ohren mit Kaugummi zugestopfen. Nur Dysseus, unser Held, verzichtet auf den Kaugummi, lässt sich aber auf dem Gepäckträger festbinden, um den Sirenen widerstehen und sich und seine Kameraden aus der Irre herausführen zu können. So nimmt das Abenteuer seinen Lauf.

Quelle: 1000 und 1 Buch, Peter Rinnerthaler
James Joyce, Jean-Luc Godard, Stanley Kubrick und Simon van der Geest. Der niederländische Autor gesellt sich in die illustre Runde jener, die Homers Epos auf originelle Weise adaptiert, umgeformt und/oder mit neuer Bedeutung fortgeschrieben haben. Mit der Vorsilbe „Dys-“, die auf dem Cover in Griechisch anmutenden Buchstaben ausgeführt wird, der Sportjacke, den zerrissenen Shorts und den Chucks des vermeintlichen Titelhelden, lässt van der Geest keinen Zweifel daran, dass man es auf den folgenden 123 Seiten mit einer „Abweichung“ zu tun hat. Die erwachsenen Leser_innen werden das Buch auf den ersten Blick als Parodie auf das kulturprägende Meisterwerk entlarven, die kindliche Zielgruppe darf sich unvoreingenommen auf ein rasantes Abenteuer mit einer ordentlichen Portion Furzhumor freuen. Neben der Zusammenführung der Homer‘schen Struktur samt lyrischer Form mit Jan Juttes zeitloser Illustration, zeichnet sich „Dysseus“ durch eben jene, gewagte Überlagerung von Altem und Neuem, von altem, griechischem Mythos und Problematiken der Pubertät aus. Es wird gespuckt, geprügelt, geflucht und so kindlich-jugendliche Handlung mit einer uralten Erzählung verwoben. Die lyrischen Zeilen, die wesentlich kürzer als bei Homer für reichlich Tempo sorgen, unterstützen dabei die zeitgenössische Geschwindigkeit der Jugend. Rolf Erdorf sorgt in der Übersetzung aber auch im Text gekonnt für Dissonanzen und setzt Reime nur behutsam ein, wodurch ein rauer und nicht lieblicher Ton entsteht, der der gefährlichen Abenteuerreise ebenso entspricht wie die sich auf das Wesentliche konzentrierenden Illustrationen. Jan Jutte setzt immer wieder antike Reliefs in die orange-grau-weiß-schwarzen Bilder und lässt so die Mythenwelt als Freibadtoilettenkritzelei wie nebenbei in Dysseus’ Erzählung eindringen. Es bleibt aber keinesfalls bei Lackmarkermalerei, indem etwa die Figurationen der Gegner an antike Vasenkunst angelehnt ist oder durch die Absage an realistische Proportionen oder Perspektiven Emotionen verbildlicht werden. Am Ende ist Dysseus gereift und die Pubertät zu einem derben wie wortgewaltigen Abenteuer geworden: „Dysseus heiße ich / das ist mein Name / habt ihr das endlich gefressen?“


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Sandra Brugger
Odysseus als niederländischer Junge im 21. Jahrhundert? Funktioniert? Großartig! (ab 12) (JM)

"Dysseus" ist die Erzählung eines Außenseiters, eines "Niemand", der sich durch Zufall, mit Glück und einer gewissen Art von Coolness zum Helden entwickelt. Der Prolog spielt im Schwimmbad, wo "wieder Krieg" herrscht, weshalb Dysseus sich vor den großen Jungs am Klo versteckt und sich weinend nichts mehr wünscht, als ein Held zu sein. In zwei Teilen berichtet Simon van der Geest von den Irrfahrten des Jungen, Kirke und Sirenen natürlich inklusive, wobei dem Autor der Transfer des antiken Helden in die Gegenwart großartig gelingt und er so den Teenager Dysseus mit seinen Freunden und Kollegen spannende Abenteuer bestehen lässt.

Die Sprache erinnert in ihrem Rhythmus, der Verwendung von Reimen und Wiederholungen sowohl an antike Texte als auch an die Rap-Musik der Jugendkultur, dieser Eindruck wird vor allem durch den Einsatz von Jugendsprache unterstützt. Dabei wirkt der Text nicht gekünstelt, sondern lustig. Diesen Spagat zwischen altem Griechenland und Gegenwart schafft auch Jan Jutte, dessen Illustrationen Zitate antiker Malerei, etwa geometrische Muster und schwarzfigurige Darstellungen, mit comicartigen zeitgenössischen Elementen verbinden.

Insgesamt ein gelungenes Werk, das Jugendliche, auch Jungs, ab 12 Jahren begeistern wird. Es ist allen Bibliotheken zu empfehlen und eignet sich auch zum Einsatz im Unterricht.


Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Annamaria Zelger
Dysseus gehört zu jenen Jungen, die im Schwimmbad von den Größeren gerne zur Zielscheibe ihrer Streiche gemacht werden. Als es wieder einmal so weit ist, flieht Dysseus auf die Toilette und wünscht sich nichts sehnlicher, als auch einmal der Held zu sein, der seine Freunde anführt und ihnen hilft, sich aus den Fängen der Tyrannen zu befreien. So flüchtet er in seine Traumwelt, in der er es Odysseus gleichtut und mit seinen Freunden auf dem Fahrrad ins Abenteuer zieht. Dabei haben sie einige Herausforderungen zu bestehen. Sie begegnen Polyphem im Gewande eines modernen Bauern und Kirke, die die Freunde mit ihrer Cola verwandelt. Die Abenteuer enden meist tragisch, denn immer wieder geht ein Freund verloren. Das größte Abenteuer muss Dysseus aber zu Hause bewältigen. Da er so lange nicht aus dem Schwimmbad nach Hause kommt, legen sich die Eltern einen Hund zu, den sie Dysseus nennen. Sich in die Familie zurück zu kämpfen, das ist eine harte Aufgabe, die eines Helden bedarf.

Simon van der Geest führt den Leser in die Kindheit zurück, zu jenen Augenblicken, in denen wir an schwierigen Situationen wachsen mussten, dass er sich dabei die Abenteuer des Odysseus als Leitfaden sucht, macht die Lektüre nicht einfach und die Erzählform aus einer Reihe von gereimten und nicht gereimten Versen ist auch eine Herausforderung. Diese Verserzählung untermalt durch sparsame Bleistiftzeichnungen auf einfarbigem Grund führt den Alltag und die Not eines jeden Jungen vor Augen. (10 J)


Quelle: STUBE
Mit der Vorsilbe „Dys-“, der Sportjacke, den zerrissenen Shorts und den Chucks des Titelhelden wird kein Zweifel daran gelassen, dass man es hier mit einer Abweichung zu tun hat. Neben der Zusammenführung der homer’schen Struktur samt lyrischer Form mit Jan Juttes zeitloser Illustration zeichnet sich die gekonnt dissonant übersetzte Queste durch die gewagte Überlagerung von jahrtausendealtem, griechischem Mythos und den Problematiken der Pubertät aus. Am Ende jedoch ist Dysseus gereift und die Pubertät zu einem derben wie wortgewaltigen Abenteuer geworden: "Dysseus heiße ich / das ist mein Name / habt ihr das endlich gefressen?"

*STUBE*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
13999 JE5, Gee

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