Liebe Schwester : Roman

Welsh, Renate, 2011
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-423-25235-5
Verfasser Welsh, Renate Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Belletristische Darstellung, Fiktionale Darstellung, Wien, Schwester, Alter, Enkelin
Verlag Dt. Taschenbuch-Verl.
Ort München
Jahr 2011
Umfang 344 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 5. Auflage
Reihe dtv Großdruck
Reihenvermerk 25235 : Großdruck
Sprache deutsch
Verfasserangabe Renate Welsh
Annotation Ein wunderbar humorvoller Roman über zwei Schwestern und das Leben und die Liebe im Alter

Von der Schöpferin des berühmtesten kleinen Vampirs in der Literatur, genannt ›Das Vamperl‹.

Josefa und Karla, zwei Schwestern, beide verwitwet, leben seit Jahren gemeinsam in der ehemaligen elterlichen Wohnung in Wien. Ihre Beziehung ist liebevoll bis bissig – wie mit zunehmendem Alter und unterschiedlichen Charakteren nicht anders zu erwarten. Klar, daß sie sich gelegentlich auf die Nerven gehen, wirft doch jede der anderen vor, herrschsüchtig und rechthaberisch zu sein. Während Karla mit ihren geschwollenen Beinen Fotos sortiert und in Anagrammen zu sprechen liebt, versucht Sefa den Haushalt und die Einkäufe zu erledigen. Gelegentlich gehen auch beide zum Friedhof, um die Gräber der Eltern und Ehemänner zu versorgen.

Eines Tages erinnert sich die in Amerika lebende Enkelin von Karla ihrer österreichischen Wurzeln und beginnt Fragen zu stellen. So kommt Bewegung in das Leben der beiden Frauen. Nicht immer stimmen ihre Erinnerungen überein, und es kommt zum Streit. Doch je tiefer sie eintauchen in die Vergangenheit, um so unwichtiger werden die kleinen Beschwerden des Alltags und um so lebendiger wird die Gegenwart. Diesem Umstand verdanken die beiden Damen die Bekanntschaft eines älteren Herrn, der unerwartete Gefühle weckt ...

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Christina Gastager-Repolust
Golden Girls und dabei ganz sensibel. (DR)

Die beiden Schwestern Josefa und Karla sind aufeinander und auch gegeneinander eingespielt, die Rollen wurden hier vor 80 Jahren verteilt und neidisch sind sie aufeinander wohl immer gewesen: die andere Schwester hat es immer besser gehabt, war stets die glücklichere. Nun leben sie wieder - verwitwet - miteinander. Schau- und Kampfplatz der Geschichte ist die elterliche Wohnung in Wien, der Friedhof wird für die beiden Frauen zum beliebten Ausflugsziel, Mittagessen und ein kleiner Flirt mit dem Kellner inbegriffen. Sie erkennen aneinander ihre zunehmenden Begrenzungen und Einschränkungen; jede Schwester will sich ihre Erinnerung an die Eltern, den Tod der Zwillingsbrüder bewahren. Die schriftliche Anfrage von Karlas amerikanischer Enkeltochter über den Austrofaschismus bzw. die NS-Zeit in Österreich rüttelt einerseits auf, blockiert und irritiert andererseits den Fluss der Alltagsrituale. Schulszenen tauchen bei den Protagonistinnen als Zeitdokumente aus der luftdicht verschlossenen Erinnerungskiste auf: sie, die kleinen Schulmädchen, haben das Unrecht empfunden und mit der Frau Jerusalem, der Deutschlehrerin, gelitten. Renate Welsh skizziert hier unwürdige Greisinnen - golden girls, sex in the city mit Seniorinnenticket. Körperliche Gebrechlichkeiten treffen hier auf einen wachen Geist, leichte Schwerhörigkeit ist gegen ein ausgeprägtes Sprachgefühl gesetzt, man bückt sich schwerer, kommt noch schwerer wieder in die Höhe, aber das hat keinen Einfluss auf die Erinnerungsfähigkeit, die Stringenz des Denkens. Noch bei so sicherem Verstand zu sein, entschädigt für zunehmende körperliche Einschränkungen wie Schwindelgefühle, Abnahme des Seh- und Hörvermögens, Gelenkstarre. Ich möchte zwar mit den beiden Schwestern nicht verwandt sein, aber für einen Kaffee mit ihnen hätte ich immer Zeit. Daher und das auch noch ganz objektiv: sehr zu empfehlen.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
17480 DR.E, Wel

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