Ein Pferd namens Milchmann

Rosenboom, Hilke, 2007
Antolin Klasse: 3 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
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Medienart Buch
ISBN 978-3-551-35663-5
Verfasser Rosenboom, Hilke Wikipedia
Beteiligte Personen Kuhl, Anke [Ill.] Wikipedia
Systematik JE4 - Kinderromane ab 9/10
Verlag Carlsen
Ort Hamburg
Jahr 2007
Umfang 137 S.
Altersbeschränkung keine
Reihe Carlsen
Reihenvermerk 663
Sprache deutsch
Illustrationsang Ill.
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Ein Pferd namens Milchmann / von Hilke Rosenboom


Eines Morgens im Mai steht Herman in der Küche und ritzt einen Ritter auf sein Butterbrot. Da hört er plötzlich, wie draußen jemand hustet: Donnerlittchen, ein Pferd mitten auf der Terrasse! Es heißt Milchmann und seine gewaltigen Lippen zittern, als wolle es gleich losheulen. Herman muss was unternehmen! Milchmann darf auf keinen Fall in die Hände der Tierfänger geraten, die nachts um Hermans Garage herumschleichen!


Quelle: 1000 und 1 Buch, Esther Kochte
Die etwas andere Pferdegeschichte (ab 9)

"An einem Tag im Mai war Herman allein zu Haus." So ein Buchanfang verheißt Unfug in schlimmbester Lausbubentradition. Tatsächlich kommt es dicke, und zwar durch die Terrassentür. Das Pferd heißt Milchmann, hustet, mampft Hermans Ritterbrot und äppelt ungeniert auf Mutters Yogateppich. Doch weil Milchmann so ein stattlicher Kumpel ist, tut Herman alles, um ihn zu behalten. Etwa ihn aus dem Wohnzimmer zu bugsieren, bevor die Eltern ihn erblicken ...

Journalistin und Autorin Hilke Rosenboom legt hier eine Pferdeerzählung vor, die von rosaroter Reiterhofidylle genauso absieht wie von herber Wildwestromantik. Der gescheckte Gaul und seine kolossalen Kumpane wirken inmitten der kleinstädtischen Kulisse vor allem kurios und eignen sich bestens für allerhand Situationskomik. Allein an dem, was Pferdeäpfel so mit sich bringen, dürften auch beharrliche Buchstabenbanausen ihre Freude haben.

Rosenbooms satirische Überzeichnung von Figuren und Gesellschaftsgefügen macht selbst vor Stilmitteln der Spannung und Dramatik nicht Halt. Kaum merklich wächst sich denn der Plot zu einem Krimi aus. Kleinbürgerliche Attitüden und den entmündigenden Umgang mit greisen Menschen nimmt Rosenboom ebenso hops wie ein allzu "männliches" Selbstverständnis. Pferdehustenbonbons sorgen für freien Atem, abgeknipste Altmännerfußnägel für sportlichen Wirbel und die im Kinderbuch immer wieder gern thematisierte Komplizenschaft zwischen ganz Jung und ganz Alt für ein liebevolles Happy End. Die Moral: Pferde brauchen eine Aufgabe. Menschen auch.

Leider gibt die Autorin ihre knappe, pointenreiche Prosa immer wieder an sperrige Dialoge in gesprochener Sprache preis. Mag dies ungeübten Lesern auch die Lektüre erleichtern, die Musikalität des Textes ist dadurch insgesamt beeinträchtigt. Sie glaubhaft auch in direkter Rede zu entfalten, wäre wohl die hohe Kunst gewesen. Lohnt eine Story, schmal wie diese, den Aufwand nicht? So bleibt es an Anke Kuhls cartoonistischen Illustrationen, zuverlässig einzulösen, was der Text durch zu viel Reden bisweilen verbaut. Ihre tölpelhaft gezeichneten Figuren sind allemal zum Wiehern und streichen den Drive der literarischen Vorlage treffsicher heraus.

download Unterrichtsbegleitmaterialien:
https://www.carlsen.de/sites/default/files/sonstiges/MM_9783551356635_Milchmann.pdf
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
14160 JE4, Ros

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